Ruhig ist es an diesem sonnigen Vormittag am Prebersee. Kaum Vogelgezwitscher und auch der Wind säuselt nicht durch die Blätter der Bäume. Dafür ziehen weiße Wolkenschiffe am azurblauen Himmel. Sie spiegeln sich genauso wie der Berg Preber (2.740 Meter) im dunklen Moorsee.
Familien mit kleinen Kindern, Rollstuhlfahrer und ältere Ehepaare sind auf dem Moorlehrpfad unterwegs. Sie bestaunen Blumen wie den seltenen Sumpfenzian, die langen Bartflechten auf den Fichten und Lerchen und die umliegenden Berge.
Da der Prebersee auf einer Seehöhe von 1514 Metern liegt, ist er ein ideales Ausflugsziel bei heißem Wetter. Einige liebevoll angelegte Badeplätze laden zum kühlen Bad ein. Einzigartig ist das Wasserscheibenschießen am Prebersee. Zu diesem Zweck werden am Ufer des alpinen Moorsees Scheiben so angebracht, dass auf das Spiegelbild im See geschossen wird und der Geller in die Scheibe springt. Die Entfernung beträgt 120 Meter. Einer der häufigsten Zielfehler entsteht durch das Umkehren des Zieles im Spiegelbild. Wenn ein Schuss zu hoch angezeigt wird, muss der Schütze noch höher zielen und umgekehrt.
Die wohltuende Bergsonne kann auch in der Ludlalm neben dem See genossen werden. Darüber hinaus ist die Ludlalm Ausgangspunkt für zahlreiche lohnende Wanderungen auf das weite Alm- und Weidegebiet des Prebers.
In längst vergangenen Zeiten waren es nicht der See und auch nicht der Berg, der die Menschen anzog. Es war der Ruf des Goldes, der Schatzgräber hierher lockte. In alten Venedigerbüchern ist das Bischofsloch erwähnt. Es liegt um das Trogleiteneck auf dem Weg zur Preberspitze. Ein Goldstollen ist da verzeichnet. Darin sollen Schatzsucher lange Zeit gutes Golderz gefunden haben. Felsinschriften am Eingang in die geschützte Höhle erinnern an die diese Zeiten.
Der idyllische Moorsee ist mit dem Auto oder Tälerbus von Tamsweg aus gut erreichbar. Der Moorlehrpfad rund um den See ist Rollstuhl- und Kinderwagentauglich. Die Gehzeit für diesen Rundweg beträgt um die 45 Minuten.