Der aus St. Veit stammende Profi-Trialbiker Thomas Klausner mischt an der Weltspitze mit. Er überwindet mit seinem Trial-Bike spektakulär alle Hindernisse und springt dabei über Felsen oder Baumstämme, oft auch in schwindelerregender Höhe.
Der 21-jährige Profi Trialbiker Thomas Klausner aus St. Veit (Pongau) ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und nur einer von zwei professionellen Trialbikern in Österreich. Unter dieser Sportart versteht man nicht das „klassische“ Mountainbiken, sondern Klausner hüpft und springt mit enormer Körperbeherrschung und Balancegefühl mit seinem rund sieben Kilogramm leichten Karbonrad die unterschiedlichsten Hindernisse. Trialbiken wird zumeist mit Rädern ohne Federung und ohne Sattel gefahren. „Es gilt dabei, das Bike in jeder Situation perfekt zu beherrschen.“ Körperbeherrschung, Balancegefühl, Konzentration, Kraft, Ausdauer und Mut sind gleichermaßen gefordert. Aber auch Fantasie ist wichtig, denn für jede Situation muss die am besten geeignete Fahrtechnik gewählt werden.
Weltrekord auf der Schmittenhöhe
„Seit meinem 10. Lebensjahr ist diese Sportart meine Leidenschaft“, erzählt Thomas Klausner, der sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben gearbeitet hat. So stellte der ehrgeizige Sportler im Februar 2023 auf der Schmittenhöhe einen Weltrekord auf: Für die „meisten Hinterradsprünge in Folge“ – er verdoppelte von 561 auf 1.214 aufeinanderfolgende Sprünge. „Neben seiner Fitness bewies er eine Menge Fingerspitzengefühl sowie mentale Stärke“, beurteilte die Jury seine sensationelle Leistung. Um die „meisten Hinterradsprünge in Folge“ durchzuführen, musste Klausner kontinuierlich auf dem Hinterrad seines Bikes hüpfen, ohne das Vorderrad oder die Füße abzusetzen. Die vorherige Bestleistung lag bei 561 Sprüngen und war 2016 in Rumänien erzielt worden. Mit dieser Leistung übertrumpfte der Profi diese Weltrekordmarke um ein Vielfaches und holte den Weltrekord nach Österreich! Darüber hinaus sicherte sich der Trialbiker den Erstrekord für den „weitesten Drop-Gap-Sprung aus dem Stand“. Der Fachjargon „Drop-Gap“ bezeichnet eine Disziplin, bei welcher der Sportler von einem erhöhten Standpunkt aus – in diesem Fall zwei Meter – eine möglichst weite Distanz überspringt und sicher auf dem Boden landet. Für den Erstrekord waren mindestens 3,50 Meter erforderlich. Auch diese Erwartung übertraf Klausner mit 3,90 Meter unter Applaus vieler Zuschauer deutlich.
Training vor Traumkulisse
„Es war bislang nicht immer einfach“, erzählt der Pongauer über seinen sportlichen Weg, „denn in Österreich ist die Trial-Bike-Szene überschaubar.“ Trotzdem ist er immer „mit Vollgas“ am Bike unterwegs und holte sich so unter anderem auch mehrfach den Österreichischen Juniorenmeistertitel. Viel trainiert er am heimischen Biobauernhof, wo er viel Zeit verbringt: „Am liebste trainiere ich daheim, aber auch in der unmittelbaren Umgebung wie am Fuße des Hochkönigs. Der Vorteil bei meiner Sportart ist ja, dass ich praktisch überall trainieren kann“, schmunzelt der sympathische Sportler, dessen Ziel unter anderem ist, unter die Top-Zehn der Welt zu kommen.
Zu sehen ist Klausner auch bei zahlreichen Shows, Messen oder Firmenevents, wo man seine spektakulären Jumps natürlich gerne als Zuschauer-Highlights einbaut: „Für mich ist das neben meinen Sponsoren wie Suzuki Austria natürlich eine wichtige finanzielle Unterstützung für den weiteren sportlichen Weg.“ Denn sein großes Ziel ist es, Weltmeister im Trialbiken zu werden.
Fotos: Copyright Chris Eder Media und Thomas Klausner