Adventzeit, oh du stille Zeit. Während es draußen kalt und dunkel ist, machen wir es uns drinnen gemütlich. Der Duft von Lebkuchen und Weihrauch liegt in der Luft und bringt uns Wärme und Geborgenheit. Gerade im SalzburgerLand gehört auch das Räuchern zur Adventzeit mit dazu und hat eine lange Tradition. Wer möchte, kann sich den Zauber ganz einfach nach Hause holen!
Tradition um´s Räuchern
Räuchern berührt alle Sinne und ist schon so alt wie das Feuer selbst. Vom „Rachen geh’n“ am Heiligen Abend bis zu den zwölf Rauhnächten gibt es dazu vielerlei Bräuche in unserer Region. Ob in der Pfanne mit Kohle und viel Rauch oder fein und sanft auf dem Räucherstövchen, nicht nur die Tradition hat viele Facetten auch das Räucher-Handwerk an sich. Wer es noch ein bisschen besonderer möchte, der kann sich Räucherbündel binden oder selbst Räucherkegel drehen. Vor allem zweiteres ist eine ideale Familien-Beschäftigung in der Weihnachtszeit und lädt ein zum gemeinsamen Tun. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, Kräuter einzusetzen. Einige von den Kräutern und Gewürze haben viele von uns schon zu Hause, ob im Küchenkastl oder in der Teelade. Manches findet sich auch am Adventkranz oder im Wald. Es braucht also nicht viel!
So macht man einen Räucherkegel
Das Basisrezept ist ganz einfach, im Internet gibt es viele verschiedene Herangehensweisen dazu, die wir in den letzten Jahren bereits ausprobiert und getestet haben. Gerne verrate ich hier unser Lieblingsrezept. Zutaten für 8 Räucherkegel:
- 4 Stück Räucherkohle (ca. 50g)
- 2 EL Maisstärke
- 200 ml Wasser
- 4 EL getrocknete Kräuter nach Wahl
Christkinderl-Duft
Für eine besinnliche Weihnachtsmischung empfehle ich wilde Tannen- und Fichtennadeln (wenn Bio, dann gern vom Adventskranz), Bio-Orangenschalen und Lebkuchengewürz aus der Küchenlade. Optional können auch regionale Wacholderbeeren, Hagebutten oder Fichtenharz hinzugegeben werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Lebkuchengewürz macht den Kegel besonders weihnachtlich. Alle Kräuter, Gewürze oder Pflanzenteile sollten Bio-Qualität haben und getrocknet sein.
Zubereitung:
- Zuerst macht man aus Wasser und Maizena einen Kleber: Dazu die Speisestärke mit etwas Wasser ( in etwa zwei Esslöffel) anrühren, das restliche Wasser in einem Topf am Herd aufkochen. Dann erst das Wasser-Stärke-Gemisch einrühren, ungefähr eine Minute unter ständigem Rühren kochen lassen. Die Flüssigkeit sollte leicht zähflüssig sein. Abkühlen lassen. Da vom Naturkleber nur zwei Esslöffel benötigt werden, kann man den Rest in einem sauberen Marmeladeglas aufbewahren und für weitere Adventbasteleien verwenden.
- Die Räucherkohle nun pulverisieren. Dies kann man in einer alten Kaffemühle oder mit dem Mörser machen. Oder so, wie wir es meistens machen, weil es den Kindern besonders Spaß macht: Man gibt die Räuchertaler in ein Plastiksackerl und zerklopft sie vorsichtig mit einem Hammer, bis sie fein zermahlen sind.
- Für die Weihnachtsmischung werden zu gleichen Teilen die Kräuter, Nadeln und die getrocknete Schale der Bio-Orange zermörsert, bis alles ganz fein ist. Insgesamt benötigt man in etwa vier Esslöffel für den Kegel und einen für die „Panier“.
- Nun gibt man die vier Esslöffel der pulverisierte Kohle in eine Schüssel und fügt in etwa vier Esslöffel der Kräuter hinzu. Den Rest der Kräuter verteilt man auf einem Teller, damit man die Kegel zum Abschluss darin wälzen kann, wenn man möchte. Dadurch sehen die Räucherkegel besonders schön aus.
- Kohle und Kräuter werden nun vermischt und anschließend kommt langsam, esslöffelweise der Klebstoff hinzu. Auf vier Esslöffel Kohle braucht man in etwa die Hälfte Menge an Kleber. Zum Formen sollte der Teig fest und leicht zu kneten sein.
Tipp: Lieber mit weniger Stärke-Kleber starten, bis die Kegelmasse feucht ist und sich leicht formen lässt. Sollte es zu nass sein kann man mehr Kohle-Kräuter-Pulver dazu geben. Wenn es zu trocken ist, gibt man mehr Kleber dazu.
- Aus der Masse formt man mit Fingerspitzen zuerst murmelgroße Bällchen auf der Handinnenfläche und zieht sie dann zu Kegeln. Das braucht vermutlich etwas Übung, ist aber auch schnell erlernt. Achtung, das macht schwarze Finger!
- Danach werden die fertigen Kegel in der übrigen Kräutermischung gewälzt.
- Abschließend werden die Räucherkegel auf ein mit Backpapier bedecktes Brett gestellt und müssen erstmal zwei bis drei Tage richtig trocknen. Ich empfehle das Ganze zum Durchtrocknen auf den Kachelofen oder auf die Heizung zu stellen.
So werden Räucherkegel verwendet
Am besten entzündet man die Kegel mit Hilfe einer Kerze. Dazu hält man vorsichtig die Spitze in die Flamme bis es zu glühen anfängt. Danach stellt man den Räucherkegel auf eine feuerfeste Unterlage. Dazu eignen sich Teller oder Schalen, die am besten mit etwas Sand gefüllt sind.
Warnhinweis
So ein selbst gemachter Räucherkegel ist etwas ganz Besonderes und kann wundervoll Stimmung und herrlichen Duft in der Stube verströmen! Er kann knistern, glimmen und ganz schön rauchen, darum ist es wichtig, achtsam damit umzugehen und ihn niemals außer Acht zu lassen. Beim Handtieren mit Feuer ist immer Vorsicht geboten.