Am Kirchnerhof in Weißpriach im Salzburger Lungau wird der Traum vieler junger Mädchen wahr, denn hier dreht sich (fast) alles rund ums Reiten.
Irgendwann kommt für fast jedes Mädchen die Zeit, in der es die Vorliebe für Pferde entdeckt und dann am liebsten jeden Tag im Reitstall verbringt, um möglichst viel mit den geliebten Vierbeinern zusammen sein zu können. Auch Anna, Ida, Maria-Stella, Emilia und Valentina wurden vom Reitfieber gepackt und haben nun von Jahr zu Jahr ihr Können perfektioniert.
Mehrtägiger Reiturlaub mit der Familie
Hin und wieder reiten ist zwar schön und gut, aber mit einem mehrtägigen Reiturlaub nicht zu vergleichen. Und jetzt war es endlich soweit. Gemeinsam mit mehr oder weniger reitfreudigen Müttern (die Väter wurden wohlweislich zu Hause gelassen) verbrachten die Mädels vier Tage am Kirchnerhof in Weißpriach. Mit dabei auch noch Valentinas Freundin Julia, eine Sportskanone, aber noch ohne Reiterfahrung. Voll bepackt mit sämtlichen Reitutensilien, warmen Pullovern, festen Schuhen und Lebensmitteln für vier Tage im Selbstversorger-Appartement geht es von Salzburg aus schon am frühen Vormittag los. Denn am Nachmittag stehen schon die ersten Reitstunden am Programm.
Raus auf die Koppel, in den Stall und auf den Reitplatz
Kaum angekommen führt der erste Weg auch gleich hinaus zur Koppel, in den Stall beziehungsweise auf den Reitplatz. Am Kirchnerhof wohnen ausschließlich Isländer. Die ausgeglichenen, trittsicheren und gutmütigen Vierbeiner fühlen sich im Lungauer Klima äußerst wohl. Der Hof liegt immerhin auf 1.400 Metern, zu heiß wird es den, an kühlere Temperaturen gewöhnte, Tieren also nicht. Und auch zum Reiten sind sie bestens geeignet – für Kinder, Anfänger und Fortgeschrittene, im Sommer wie im Winter. 19 Pferde mit so klingenden Namen wie Skjoni, Frekja, Elja oder Snorri warten geduldig auf ihren Einsatz. Auch Reitlehrerin Babs ist schon lange im Team, kennt ihre Schützlinge bestens und findet für jeden Reiter das passende Pferd.
Hoch zu Ross über Feld- und Waldwege
Für ihre allererste Reitstunde überhaupt bekommt Julia den braun-weiß gefleckten Sjkoni zugeteilt. Glücklich springt sie nach 45 Minuten vom Pferd, ist sie doch schon problemlos im Kreis getrabt. Auch Ida und Emilia sind voll konzentriert bei der Sache. Die geübteren Mädchen, wie Katharina und Valentina, genießen die eineinhalb-stündigen Ausritte mit Babs. Gemächlich geht es im Schritt an der Straße entlang, über Feld- und Waldwege. Natürlich wird auch hin und wieder getrabt oder sogar kurze Strecken im Galopp eingelegt. Anna und Maria-Stella wagen sich sogar an den vier-stündigen Austritt. Die Ausritte sind wirklich ein einmaliges Erlebnis.
Auch die Pferde traben mit sichtlicher Freude durch den Wald. Einmal abgesattelt und abgezäumt, genießen sie aber auch mindestens so sehr die Freiheit auf der riesengroßen Koppel. Wenn die sechs Mädels einmal nicht bei den Pferden sind, vergnügen sie sich mit dem Fuhrpark aus Gokarts und Fahrrädern oder üben Kunststücke am Trampolin. Und natürlich bietet der Lungau auch jede Menge wunderschöne Wandermöglichkeiten.
Hausherrin Jutta Kobel weiß, was ihre Gäste am Kirchnerhof schätzen. Immerhin war die gebürtige Münchnerin selbst jahrelang hier zu Gast, bevor sie 2004 den Neustart wagte. Von der Radioredakteurin aus der Großstadt zur Reiterhof-Besitzerin in den gebirgigen Lungau: dass sich Jutta hier ihren Lebenstraum erfüllt hat, ist in jedem Detail spürbar.
Nach vier Tagen Reiten, Wandern und Erholen heißt es schweren Herzens wieder Abschied nehmen. Aber versprochen, wir kommen wieder.
Fotos © Hammerl, Mederer