Traumwetter, perfekt präparierte Pisten, sportliche Erfolge und friedliches gemeinsames Feiern. Gerhard Fritsch (Marketing Ski Austria) berichtete bei einem Kamingespräch im Schloss Leopoldskron über Saalbach als weltmeisterliche Bühne für den Skisport.

Die alpinen Ski Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm waren bereits 1991 ein großer Erfolg. Im Februar 2025 traf die Weltelite des Skisports hier erneut aufeinander, um die Weltmeisterinnen und Weltmeister in den verschiedenen Disziplinen zu ermitteln. Die Erwartungshaltung an die österreichische Mannschaft war diesmal weniger hoch. Umso überraschender und erfreulicher, dass das heimische Team zweimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze holen konnte. Damit musste sich Österreich im Medaillenspiegel nur einer Nation geschlagen geben: Die Schweizerinnen und Schweizer setzten ein sportliches Ausrufezeichen und holten fünfmal Gold, fünfmal Silber und dreimal Bronze.
Nachhaltiger Wert für den Tourismus
Im Rahmen eines Kamingesprächs, das der Marketing Club Salzburg in der Max-Reinhard-Bibliothek im Schloss Leopoldskron, organisierte, zog Gerhard Fritsch (Marketing Ski Austria) Bilanz über eine fulminante Veranstaltung. Nach 38 Jahren im Spar-Konzernmarketing verabschiedete sich Fritsch mit Ende 2022 in den „Ruhestand“. Am 2. Jänner 2023 jedoch startete er seine neue Tätigkeit mit Marketingaufgaben im österreichischen Skiverband und betreute die Vermarktung der alpinen Ski WM in Saalbach Hinterglemm. Im Kamingespräch, das von Michael Smejkal, dem langjährigen Sportjournalisten der „Salzburger Nachrichten“ moderiert wurde, erfuhr das Publikum vieles zum herausfordernden Marketingprojekt.
„Dass die Eröffnungsfeier der WM mit einem sportlichen Bewerb kombiniert wurde, gab es in dieser Form noch nicht“, erklärte Gerhard Fritsch. Denn auf dem Zwölferkogel fand im Rahmen der Eröffnungsfeier gleich der Parallel-Teambewerb unter Flutlicht statt. An diesem Tag gab es viel Bezug zu Salzburg. Etwa einen als Mozart verkleideten Teenager, der im Zielraum zu Falcos Musik tanzte. Das Musical ‚Skiverliebt – Zwei Brettln, die die Welt bedeuten‘, das am Salzburger Landestheater läuft, nutzte den Austragungsort der Ski-WM als Kulisse und Inspiration für die Handlung. „Die Österreich Werbung nimmt das Thema ‚Skiverliebt‘ und gestaltet damit eine internationale Kampagne. Damit wird touristisch ein nachhaltiger Wert geschaffen und der Tourismus als Wirtschaftszweig ist für das Bruttoinlandsprodukt sehr bedeutend“, so Fritsch.
Bilder gehen in die Welt
Der Marketingexperte wies beim Kamingespräch darauf hin, dass die Ski-WM als „Green Event“ durchgeführt wurde. Die Zusammenarbeit mit den ÖBB und dem Salzburger Verkehrsverbund sorgte dafür, dass zahlreiche Besucher mit den Öffis kamen. Zudem wurden E-Fahrzeuge eingesetzt und das Thema Recycling erhielt während der gesamten WM enorme Bedeutung.
„Persönlich beeindruckt hat mich, dass bei dieser WM alle elf Rennen auf einem Berg stattfanden und dabei immer in dasselbe Stadion führten. Das war einzigartig und großartig“, so Fritsch. Attribute die auch auf die Stimmung und die Fans zutrafen. So wurde das Großereignis zu einem freundschaftlichen Austausch verschiedenster Nationen, bei dem die Fanclubs miteinander feierten.
„Es war ein Wintermärchen auf allen Ebenen und ein Skifest sondergleichen“, wie ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober es ausdrückte. Vor Ort wurden 175.000 Fans gezählt und über fünf Millionen Zuschauer verfolgten die Wettkämpfe beim Host Broadcaster ORF. Für einzelne Ereignisse wurden TV-Quoten von 67 Prozent erreicht.

Eindrucksvolle Zahlen
Und Gerhard Fritsch hatte noch ein paar Zahlen parat, welche die eindrucksvollen Dimensionen der Ski WM veranschaulichten. 78 Nationen – darunter auch Exotenteams aus Usbekistan, Taiwan und Haiti – standen am Start. Es gab 7.700 Akkreditierungen. Vertreten waren ebenso 2.280 Athletinnen und Athleten inklusive Trainer, Betreuer und Servicemitarbeiter. 1.100 Personen gehörten dem Staff an, darunter zahlreiche Volunteers aus 16 unterschiedlichen Nationen. Für die Sicherheit sorgten 250 uniformierte Polizistinnen und Polizisten sowie 185 Security-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.