Von 28. November bis 14. Dezember 2025 ist es wieder soweit: dann stimmt uns das Salzburger Adventsingen im großen Festspielhaus auf die Weihnachtszeit ein. Das szenische Oratorium „Der Blinde Hirte“ spannt mit seinen Begleitern einen dramaturgischen Bogen zum adventlichen Geschehen um Maria und Josef.
Kein Advent in Salzburg ohne Adventsingen. So stehen auch heuer zwischen 28. November und 14. Dezember 17 Aufführungen auf dem Programm, die rund 36.000 Gäste aus über 40 Ländern der Welt auf Weihnachten einstimmen und – was vielleicht noch wichtiger ist – eine weihnachtliche Botschaft vermitteln werden.
Der blinde Hirte nimmt mit seinen geschärften Sinnen viel mehr wahr als die Sehenden um ihn und – er sieht vor allem mit dem Herzen gut. Diese tiefgreifende Sinneswahrnehmung erfasste nicht nur Antoine de Saint-Exupéry in „Der kleine Prinz“, auch in der griechischen Mythologie wurden dem blinden Hirten Teiresias bereits ähnliche Einsichten zugesprochen. Bei einer Begegnung mit Maria und Josef erfasst er mit seinen geschärften Sinnen die von Jesaja prophezeite Geburt des Erlösers. Das adventliche Geschehen nimmt seinen Lauf.
Mit wunderschönen musikalischen und gesanglichen Darbietungen vom Salzburger Saitenmusik-Ensemble, der Salzburger Geigenmusik, dem Ensemble Juvavum Brass, dem Salzburger Blattbläser-Ensemble, den Solist*innen, den Vokalensembles Hohes C und CMM, dem Salzburger Volksliedchor und den Salzburger Hirtenkindern wird auch dieses Adventsingen wieder ein unvergessliches Erlebnis.
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Das war das Adventsingen 2024
„,Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen`, erkannte bereits Paulus von Tarsus im ersten Korintherbrief. In Verbindung mit dem Hohelied und den drei Tugenden wird dieses Adventsingen zu einer Geschichte zweier Liebenden, deren Zweisamkeit nicht nur Freude, sondern auch Leid erfährt. Ihr starker Glaube bildet jedoch ein Fundament, das all dem Unerwarteten standhält. Ihr Glaube ist Voraussetzung für die Hoffnung, dass all das Unerklärliche wahrscheinlich einen tieferen Sinn ergibt. Dieser tiefere Sinn mündet in einer göttlichen Liebe, in der wir allesamt geborgen sind. Die Liebe, dieses große, magische Geheimnis in unserem Dasein erfährt sein größtes Wunder jedoch im Mysterium der Geburt jedes Kindes. Im adventlichen Geschehen führt uns diese Liebe zur Geburt Christi, zum göttlichen Wunder der Heiligen Nacht.“, so Gesamtleiter Hans Köhl über die Idee des Adventsingens 2024.
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Nahrung für die Seele
Getragen von der Sehnsucht nach Frieden und der Kraft der Stille wird das adventliche Geschehen jedes Jahr wieder aus einer neuen Perspektive erlebbar. In 62 Programmpunkten finden sich auch heuer wieder kleine Szenen mit viel Dynamik, aber auch die Stille hat ihren Platz. Volksmusik, Klassik und zeitgenössische Klänge eingewoben in beeindruckende szenische Darstellungen von Maria, Josef, Elisabeth, dem Rabbi Jakob, den Hirten und dem Engel werden zu einem harmonischen Ganzen. Dass auch im heurigen Jahr die Hirtenkinder den meisten Applaus bekommen werden ist sicher und auch, dass spätestens beim gemeinsamen Singen des Andachtsjodlers am Schluss jeder Aufführung das eine oder andere Taschentuch gezückt wird, um Tränen der Rührung zu trocknen.
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Die Anfänge des Adventsingens
Bereits vor über 75 Jahren versammelte Tobi Reiser Freunde zum gemeinsamen vorweihnachtlichen Musizieren und legte damit den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Salzburger Adventsingens. Der zunächst kleine Zuhörerkreis wurde mit den Jahren immer größer, sodass die Veranstaltung 1960 erstmals ins Salzburger Festspielhaus übersiedelte. Das reine Musizieren wurde im Laufe der Zeit erweitert um Lesungen und szenische Darstellungen. Die Inszenierungen wechseln auch heute noch regelmäßig, werden erweitert, verändert und an die Gegenwart angepasst. Das zentrale Thema bleibt die christliche Weihnachtsgeschichte, die Herbergssuche, der Kampf zwischen Gut und Böse. An die 150 Sänger:innen, Musiker:innen und Laienschauspieler:innen leisten ihren Beitrag, um das Salzburger Adventsingen zu etwas Besonderem zu machen.
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Information zur Veranstaltung
28.11. bis 14.12.2025 im Großen Festspielhaus
Aufführungsbeginn: Freitag 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 14.00 und 17.00 Uhr
Dauer der Aufführung: ca. 1,40 Stunden, keine Pause
Karten sind im Kartenbüro im Heimatwerk (Residenzplatz 9, 5010 Salzburg) oder online unter www.salzburgeradventsingen.at erhältlich.
ORF-Übertragung und Streaming
Das Adventsingen 2024 wird wieder als kostenloses Streaming www.salzburgeradventsingen.at/on angeboten.
Auch im ORF wird es wieder zwei Übertragungen geben.
- ORF 2, Sonntag 8. Dez., 15.55 Uhr – eine leicht gekürzte Version von 60 Min. Spieldauer
- ORF III, Dienstag 24. Dez., 20.15 Uhr – das Originalwerk mit einer Spieldauer von ca. 1 Std. 40 Min.