Seit 1974 findet von Ende November bis über Weihnachten regelmäßig der Salzburger Christkindlmarkt statt. Ort des vorweihnachtlichen Zauberspektakel ist der Dom- und Residenzplatz in der historischen UNESCO Welterbe Altstadt von Salzburg. Doch seine Tradition ist länger als vermutet.
Auf dem Salzburger Christkindlmarkt am Domplatz findet man Sachen für Weihnachten, die man weder im üblichen Fachhandel, noch so rasch im Internet finden kann. Und das ist auch gut so. Denn die Christkindlmarkt-Tradition soll schließlich erhalten bleiben. Und obendrein schadet es nicht, wenn man sich in der Vorweihnachtszeit öfter Mal ins Freie begibt und gemütlich über einige Weihnachtsmärkte im SalzburgerLand schlendert – allen voran natürlich über den großen historischen Christkindlmarkt vor dem Salzburger Dom.
Vom „Tandlmarkt“ zum historischen Salzburger Christkindlmarkt – Tradition verpflichtet!
Der Salzburger Christkindlmarkt zählt zu den traditionsreichsten Weihnachtsmärkten der Welt. Er ist wohl auch einer der ältesten Weihnachtsmärkte überhaupt, denn seine Wurzeln lassen sich bis in das Jahr 1491 zurückverfolgen – damals hieß der zauberhafte Weihnachtsmarkt in Salzburg aber noch „Tandlmarkt“. Der Name „Tand“ lässt bereits auf den Verkauf von hübschen, kleinen Dingen schließen, die man eigentlich nicht braucht – aber den Menschen zu Weihnachten viel Freude bringen.
Anno dazumal wurde der Salzburger Christkindlmarkt noch unter dem Namen „Nikolaimarkt“ geführt. 14 Tage vor und 14 Tage nach dem Nikolaustag (Nikolai) am 6. Dezember wurde über die Büdchen allerlei Tand und Naschwerk verkauft. Freilich war der „Tandlmarkt“ viel kleiner als es der Salzburger Christkindlmarkt heute ist. Doch sein stimmungsvolles Ambiente und der alpenländische Charme konnte es damals schon mit den bekannten Weihnachtsmärkten in Wien, Paris und Nürnberg aufnehmen. Und die Beliebtheit ist ungebrochen: knapp eine Million Besucher aus aller Welt schlendern jährlich über den bezaubernden Christkindlmarkt in der Mozartstadt.
Traditionelle Weihnachtsstände am Salzburger Christkindlmarkt
Schon als Kind bekam ich ganz große Augen, als mir mein Vater beim Spaziergang über den weihnachtlichen Domplatz ein Stanitzel mit gebrannten Mandeln in die Hand drückte. Meine liebste Christkindlmarkt-Leckerei, damals. Heute genieße ich lieber einen würzigen Glühmost mit Maroni oder eine dampfende Ofenkartoffel mit rustikalem Topping aus Sauerrahm und Speck. Apropos Speck …
Die Speckhütte vom „Speck Willi“
Der Speck Willi ist quasi eine Institution und einer der ganz traditionellen Standbetreiber am Salzburger Christkindlmarkt. Der Name geht auf den einstigen, mittlerweile verstorbenen, Betreiber Wilhelm Schörghofer zurück. Der Speck-Willi war nicht nur Standbetreiber sondern auch Wirt. Im Braugasthof Guggenthal bei Koppl hat er jahrelang mit Leidenschaft die Gäste mit seinen Spezialitäten verwöhnt. Wie der Name schon sagt, bekommt man hier am Stand Nummer 2 rauchigen Speck und Geselchtes aus der Alpenrepublik. Aber auch für das Silvesterdinner kann man sich hier mit vorzüglichen Raclette-Käse aus der Schweiz versorgen oder direkt eine Kostprobe Vorort genießen. Heute wird der Stand von Roland Gruber und Arnold Fellinger betrieben und die Tradition in „Speck-Willi-Manier“ weiter gepflegt.
Kartoffelhütte: Kulinarik Tipp für vegane Genießer
Nicht ganz so traditionell, aber seit Jahren nicht mehr wegzudenken, ist die Kartoffelhütte direkt bei den Dombögen. Für mich ist dies immer die erste Station, wenn mich der Hunger auf den Christkindlmarkt treibt. Das Geheimnis ist wohl die Einfachheit: Kartoffel mit Saucen und verschiedenen Toppings. Meinen Favoriten habe ich eingangs schon erwähnt. Dazu gibt’s Glühwein, heißen Apfelsaft und Glümostmischungen – ohne Zucker und Konservierungsstoffe und vegan.
Gewürzprofi Rasp. Salzburger Traditionsbetrieb seit 1954.
Hier findet man handgefertigten Christbaumschmuck und original Salzburger Gewürzgebinde wie Gewürzsträuße und Kränze. Das Salzburger Gewürzsträußchen ist ein beliebtes Souvenir aus der Mozartstadt. Gewürznelken, Zimt, Muskat, Ingwer und Sternanis verströmen auch zuhause noch ihren feinen Duft und erinnern an die schöne Zeit in Salzburg. In früherer Zeit benutzten Damen das Gewürzsträußchen übrigens als Ersatz für Riechfläschchen. Aber auch als Hochzeitsgeschenk kam der Strauß zum Einsatz. Die Gabe sollte den Beschenkten Wohlstand und Gesundheit bescheren. Schöne Idee.
Am Salzburger Christkindlmarkt gibt’s Ausseer Lebkuchen
Lebkuchen ist nicht nur ein schmackhaftes Weihnachtsgebäck, sondern vereint Traditionshandwerk, Genuss und Energie. Und die Ausseer müssen es ja wissen. Schließlich ist Bad Aussee die Lebkuchenhauptstadt von Österreich. Im beschaulichen Ort im Salzkammergut wird dieses süße Handwerk seit 1584 praktiziert, und ganz nach alter Schule die Ausseer Lebkuchen mit viel Herz produziert. Die Standnummer 1 lässt darauf schließen, dass die Ausseer Lebkuchenhütte eine der ersten Stände am Christkindlmarkt in Salzburg waren.
Natürlich ist das Angebot auf dem Salzburger Christkindlmarkt viel zu umfangreich, um es hier darzustellen: Aber man kann sich sicher sein: neben Holzspielzeug, handgefertigten Kunstwerken aus Keramik, Holzfiguren, Spieluhren, Räucherwerk, Schneekugeln, Naturkosmetik und einer großen Auswahl an nostalgischen Geschenken für Freunde und Familie – hier findet man eines ganz bestimmt: Eine wunderbare Atmosphäre für die Einstimmung zur Weihnachtszeit.
Eislaufen am Mozartplatz
Wer gerne im historischen Ambiente der Salzburger Altstadt mit Blick auf die Festung, das Glockenspiel und den Dom die Eislaufenschuhe schnüren will, der ist beim Eiszauber am Mozartplatz richtig. Schlittschuhe in deiner Größe kannst du dir praktischerweise ausborgen und zum Aufwärmen geht es an den Punschstand gleich nebenan.
Der Salzburger Christkindlmarkt ist barrierefrei
Auch Rollstuhlfahrer oder Menschen mit mobiler Einschränkung können den Salzburger Christkindlmarkt einen Besuch abstatten. Denn breite und kabelfreie Wege, sowie ein barrierefreier Zugang zu den Toiletten machen den Christkindlmarktbesuch auch für Menschen mit Gehbehinderung zugänglich.
Umweltfreundlicher Christkindlmarkt
Bereits seit 2014 glitzert die Weihnachtsbeleuchtung auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt mit LED-Beleuchtung. Damit werden im Jahr über 25.000 Kilowattstunden und somit circa 9,5 Tonnen CO2 eingespart.
Wenn man seinen Punsch oder den würzigen Glühwein nicht aus den dunkelblauen Christkindlmarkt-Häferl trinkt, dann kann man sicher sein, dass der Pappbecher biologisch abbaubar ist – die Christkindlmarkt Betreiber achten auf die Umwelt!
Christkindlmarkt 2024
Der traditionelle Christkindlmarkt in Salzburg öffnet am 21. November 2024 seine Tore und dauert bis zum 1. Jänner 2025, sodass man auch über die Feiertage und Silvester über den schmucken Markt der Mozartstadt schlendern kann.
Öffnungszeiten:
- Montag – Donnerstag 10:00 – 20:30 Uhr
- Freitag 10:00 – 21:00 Uhr
- Samstag 09:00 – 21:00 Uhr
- Sonntag, Feiertag 09:00 – 20:30 Uhr
Gesonderte Öffnungszeiten während der Feiertage:
- 24. Dezember 09:00 – 15:00 Uhr
- 25. Dezember 11:00 – 18:00 Uhr
- 26. Dezember 11:00 – 18:00 Uhr
- 27. Dezember 10:00 – 20:30 Uhr
- 28. Dezember 10:00 – 21:00 Uhr
- 29. Dezember 09:00 – 20:30 Uhr
- 30. Dezember 09:00 bis 20:30 Uhr
- 31. Dezember 10:00 – 18.00 bzw. 01:00 Uhr
- 01. Jänner 11:00 – 18:00 Uhr
Aktuelle Informationen für den Besuch des Salzburger Christkindlmarktes findet man hier.
Salzburger Christkindlmarkt
Andreas Hofer Straße 12
5020 Salzburg
christkindlmarkt.co.at