„Glücklicherweise ist Österreich ein Kulturland und lebt das auch. Das merkt man natürlich an der Vielfalt in der Stadt Salzburg“ weiß Hildegund Amanshauser, Leiterin der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst und ehemalige Direktorin des Salzburger Kunstvereines. „Es ist für eine so kleine Stadt total erstaunlich, dass es zwei oder drei internationale Galerien und auch so eine geballte Szene gibt“.
Tatsächlich ist die Galerien-Szene Salzburgs historisch gewachsen, zeitgenössisch und zukunftsorientiert.
Über Jahrzehnte war die Galerie Welz das Zentrum des Kunsthandels in Salzburg. Mitte der 30er Jahre von Friedrich Welz gegründet, entwickelte sich das ursprüngliche Rahmengeschäft zum Spezialisten für Salisburgensien und japanische Holzschnitte, ganz zu schweigen von den Klassikern der französischen, deutsche und österreichischen Malerei, Bildhauerei und Grafik, die hier vertreten sind und im hauseigenen Kunstbuchverlag Verbreitung finden.
Thaddäus Ropac sorgte als erster dafür, dass Salzburg einen Platz im internationalen Galeriegeschehen finden konnte. Seit 1983 zeigt er an mittlerweile mehreren Standorten, in Salzburg und Paris, Gegenwartskunst aus Europa und Amerika, die es in dieser Form sonst nur in Museen zu sehen gibt. Da die Künstler selbst gerne nach Salzburg kommen, sind die Vernissagen Kunstereignisse der eigenen Art.
Seit 2001 hat das Kaiviertel, in dem die ersten Ropac-Ausstellungen stattfanden, wieder einen prägenden Kunstpol: In der Galerie Kaigasse stellt Nikola Toplev eigene Werke wie auch Bilder und Skulpturen befreundeter Künstler aus.
Rudolf Budja hat sich schon früh auf Pop-Art spezialisiert und es Ende der 90er Jahre nach Salzburg gebracht. In der gleichnamigen Galerie im Herzen der Altstadt von Salzburg sind von Andy Warhol, bis zur Fürstin Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn, auch liebevoll als Mamarazza Manni bekannt, die großen Namen und Werke der Pop-Art präsent.
Blue-Chip, mid-career, emerging artists: Die Galerie Ruzicka weist mit ihrem Portfolio internationaler Namen in die Zukunft der zeitgenössischen Kunst.
Die Salzburger Fotoszene wurde um die Leica-Galerie ergänzt, als der Salzburger Investor Andreas Kaufmann in den Hersteller erlesener Apparate investiere und seitdem auch Nachlässe berühmter Fotografen ankauft. Der Mythos von unmittelbarer Fotografie an der Schnittstelle von Reportage und Kunst lebt hier weiter.
Text: Karin Buchauer. Foto: Bryan Reinhart