Haben Sie schon einmal vom Schnürlregen gehört? Von Metereologen nicht offiziell bestätigt, sind Touristen von dessen Existenz überzeugt. Gemeint sind Tropfen, die sich wie Fäden von der Seite ziehen. Doch ob Schnürlregen oder echtes Unwetter. Es gibt etwas, das gegen nasse Unwetter schützt und ein trockenes Haupt bewahrt.
Erhältlich ist besagter Gegenstand in verschiedenen Farben, Größen, ja sogar Formen. Manche sind billige Werbegeschenke, manche edle Unikate. Allesamt sind sie unser Schutzschild vor Regen, Hagel oder auch brennend heißen Sonnenstrahlen. Die Rede ist, Sie haben es vielleicht schon erraten – von Schirmen.
Kirchtag, das Schirm-Geschäft in der Altstadt
Es ist ein kleines unauffälliges Geschäft in der Getreidegasse, das Schirmgeschäft „Kirchtag“. Doch in ihm wohnen Tradition und eine ganz besondere und altehrwürdige Kunst. Die des heute selten gewordenem Handwerks der Schirme-Manufaktur. Folgt man dem einladend hübschen Schild und betritt den Laden, kann man die Liebe zum Detail förmlich riechen.
Schirme, so weit das Auge reicht. Fein säuberlich sortiert, in allen erdenklichen Farben und jeder von ihnen mit Sorgfalt von Hand hergestellt. Feinste Qualität und hoher Standard, verstehen sich von selbst. Wer ist das, der hinter einer solch mühsamen Arbeit steckt? Der Name des Herrn ist Andreas Kirchtag.
Ein Handwerk mit Tradition
Seit über hundert Jahren werden hier bereits Schirme angefertigt, „Mein Uropa hat die Firma damals 1903 gegründet“, erzählt Kirchtag. Das besondere Herstellungsverfahren hat sich seither nicht verändert. Über Dampf gebogene Stöcke werden mit einem Gestänge versehen, das Tuch von Hand zugeschnitten und vernäht. „Die Zeit spielt hier einfach keine Rolle. Es geht rein um die Qualität“, so beschreibt Andreas Kirchtag sein Geschäft. Einen ruhigen Eindruck macht er, bodenständig. Dass er sich die gewissenhafte Herstellung jedes einzelnen Schirmunikats zu Herzen nimmt, das glaubt man ihm sofort.
Zauber der Zeitlosigkeit
Überhaupt ist es einfach ein schöner Ort. Gerade im zweiten Jahrtausend, in dem sich Business-Slangwörter und volle Terminkalender zu einem einzig super-modernen (und stressigen) Alltag verbünden, hat so ein Geschäft wie das „Kirchtag“ einen ganz besonderen Reiz. Es strahlt den Charme von Ruhe, von Zeitlosigkeit und von unberührter Stilhaftigkeit aus. Das Gewerbe des Schirme-Machens steht ganz im Sinne der heutzutage immer wieder sehnsuchtsvoll gewünschten Entschleunigung und Enthastung.
Eine kleine Zauberwelt voller Schirme, so fühlt man sich in dem Geschäft. Eine Insel, fern von Hektik und Hast da draußen. „Es gibt keinen zeitlichen Druck. Wir machen das einfach, weil’s eine schöne Arbeit ist.“ In dem kleinen Laden in der Getreidegasse gibt es jedoch mehr zu erwerben, als „nur“ Schirme: Ebenso führt er Reisegepäck à la Koffer, Trolleys, Taschen und Rucksäcke sowie Leder-Geldbeutel und vieles mehr. Vorbeizuschauen lohnt sich also nicht nur, wenn Sie einen neuen Schirm brauchen.
Das beste Argument neben der hohen Qualität, sich einen solchen Schirm im Geschäft zu gönnen, kennt Andreas Kirchtag: „Man freut sich doch einfach, wenn man in der Stadt einen schönen Schirm sieht.“ Und gerade, wenn es aus Eimern schüttet, kann man doch einen Lichtblick ganz besonders gut gebrauchen. Warum also nicht in Form eines handgefertigen, zauberhaften Schirmes.
Geschäft Kirchtag GmbH
Getreidegasse 22
A-5020 Salzburg
+43 662 841380
www.kirchtag.com
Fotocredits: Krauskopf; Kirchtag, Edenhauser