Die Schwammerlsaison hat bereits begonnen. Es ist nicht nur der Gedanke an die köstliche Schwammerlsauce mit Semmelknödel, der die Schwammerlsucher in unsere Salzburger Wälder treibt. Wie aufregend ist es doch, sich auf die Suche zu begeben, mitten im Wald, umgeben vom frischen Grün.
Weder Pflanze noch Tier
Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere. Sie sind eigene Organismen, die im Boden oder Holz verborgene Geflechte bilden. Das „Schwammerl“ ist lediglich der Fruchtkörper eines Pilzfadengeflechts. Schwammerl schmecken nicht nur gut, sie sind ein wichtiger Bestandteil vieler Ökosysteme. Sie zersetzen totes Material und recyceln somit Nährstoffe. Pflanzenwurzeln und Pilzgeflechte bilden eine Symbiose, viele mitteleuropäische Waldbäume könnten ohne Pilze gar nicht gedeihen. Nicht zu vergessen ist, dass Pilze auch eine wichtige Nahrungsquelle für die Tiere des Waldes darstellen.
Trotzdem müssen wir auf das Vergnügen des Schwammerlsuchens nicht verzichten. Damit wir auch in den kommenden Jahren Schwammerl finden und dieses Hobby im Einklang mit der Natur ausführen können, gibt es im SalzburgerLand klare Regeln, die leicht zu befolgen sind.
2 kg Schwammerl pro Person und Tag
Privatpersonen dürfen pro Person und Tag 2 kg Schwammerl pflücken. Ist man in einer Gruppe unterwegs, beträgt das maximale Gesamtgewicht für die Gruppe 8 kg. Gewerbliches Pilzesammeln für den Verkauf muss zuvor von der Bezirksverwaltungsbehörde bewilligt werden.
Schwammerlsuchen von 07 – 19Uhr
Um die Tiere im Wald nicht zu stören, gibt es „Schwammerlsuchzeiten“. Da das Wild meist in der Morgen- und Abenddämmerung auf Futtersuche ist, ist das Schwammerlsuchen in den Sommermonaten zwischen 07 Uhr morgens und 19 Uhr abends gestattet. Ab 01. Oktober wird die Sammelzeit von 07 Uhr bis 17 Uhr eingeschränkt.
In gewissen Naturwaldreservaten oder Sonderschutzgebieten wie dem Nationalpark Hohe Tauern ist das Schwammerlsuchen nicht gestattet. So wird der Eingriff in natürliche Abläufe verhindert.
Jeder kann zum harmonischen Zusammenleben von Mensch, Tier und Natur seinen Beitrag leisten, indem er diesen einfachen Vorgaben bei der Schwammerlsuche Rücksicht gewährt.
Fotocredit © Doris Wild