Das Thermometer zeigt 90 Grad, der Ofen zischt, und mir tropft der Schweiß vom Kinn. Der Duft von Zitrusfrüchten umschmeichelt Nase und Seele. Es hat etwas Beruhigendes und die angenehme Wärme tut gut. Es ist wieder Saunazeit!
Sich in der kalten Jahreszeit so richtig aufzuheizen, das tut vor allem unserer Gesundheit gut. So stärkt es beispielsweise unsere Abwehrkräfte. „Durch den Aufenthalt in der Sauna wird der Körper so wie bei einer Fiebererkrankung übererwärmt“, erklärt der Bad Gasteiner Kurarzt und Allgemeinmediziner Martin Mayerhofer. „Die Körpertemperatur steigt auf 39 Grad an. Die Hautoberfläche erwärmt sich um drei bis zehn Grad. Die Blutgefäße erweitern sich und die doppelte Blutmenge wird durch sie gepumpt. Die Atemfrequenz wird erhöht, die Muskeln entspannen sich. Dadurch laufen verschiedene Prozesse im Körper schneller ab, der Stoffwechsel wird beschleunigt, die Durchblutung gesteigert, die Abwehrkräfte erhöhen sich.“
Wer also häufig sauniert, ist weniger anfällig für Erkältungen. Bei mir fließt der Schweiß in Strömen, man hat das sogar einmal berechnet – und zwar 20 bis 30 Gramm pro Minute. Immerhin ist das nach 15 Minuten saunieren beinahe ein halber Liter Schweiß! Diesen Flüssigkeitsverlust will der Körper ausgleichen, indem im Gewebe Wasser angereichert wird. Schlackenstoffe, die zwischen den Fettzellen abgelagert sind, und Milchsäure aus den Muskeln werden ins Blut abgegeben und vermehrt über den Urin ausgeschieden. Saunaprofis raten: Wenn man nun während der Saunagänge trinkt, würde man diesen „Ausschwemmprozess“ von Schlackenstoffen stoppen. Daher unbedingt erst nach dem letzten Saunagang trinken, dann aber nicht zu wenig, um den Flüssigkeitsverlust ausreichend auszugleichen, selbstverständlich keine alkoholischen Getränke, sondern Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte.
„Positiv wirkt sich die heiße Luft auch auf die Durchblutung der Schleimhäute aus. Vor allem, wer Probleme mit den Bronchien hat, profitiert von regelmäßigen Saunabesuchen. Das Durchatmen fällt leichter, weil sich das Fassungsvermögen der Lunge durch die muskelentspannende Wirkung der Sauna erhöht“, so der Gasteiner Mediziner Mayerhofer. Dass der Besuch der Sauna auch gut für die Haut ist, fanden Wissenschaftler ebenfalls heraus. Saunafans haben eine feuchtere Haut mit einem niedrigeren pH-Wert, die darüber hinaus besser durchblutet ist – alles Faktoren, welche die Haut gesund und länger jung erhalten.
Angenehme Gesundheitsvorsorge
Aber damit noch nicht genug, denn auch auf die Psyche wirkt sich der Aufenthalt in der Hitze gut aus. Die Hitze und das Schwitzen machen die Atmung gleichmäßiger, was entspannend wirkt und auch für besseren Schlaf sorgt. Besonders das Dampfbad tut den Atemwegen gut, da die Schleimhäute durchfeuchtet werden. Wenn die Schleimhäute von Nase und Mund gut durchfeuchtet sind, bilden sie auch eine gute Barriere gegenüber Krankheitserregern und schützen vor Erkältungen.
Auch auf die Durchblutung hat das Schwitzen eine positive Auswirkung. Echte Saunaprofis kühlen nach dem Saunagang mit kaltem Wasser ab. Besonders empfehlenswert ist die Abkühlung unmittelbar nach dem Schwitzen mit einem Kneippschen Knieguss, bei dem die Füße und Unterschenkel von außen nach innen und von unten nach oben mit kaltem Wasser aus einem Wasserschlauch abgekühlt werden. Empfohlen werden maximal drei Saunagänge mit anschließenden Ruhephasen. Die wohltuende Wirkung lässt einen wirklich wunderbar entspannen.
Dr. Martin Mayerhofer rät bei Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen zur Vorsicht bei zu raschem eiskalten Abkühlen. Für sie empfiehlt er auch eher die Biosauna: „Hier finden Saunafans eine gemäßigte Form des Saunierens, die weniger belastend für den Kreislauf ist. Die Temperatur liegt nicht höher als etwa 55 Grad, die Luftfeuchtigkeit kontinuierlich bei 45 – 55 Prozent.“ In der Biosauna kann man bei entspannender Meditationsmusik wunderbar relaxen. Farben werden gezielt als Stimmungsmacher eingesetzt und wirken jeweils belebend, durchblutungsfördernd oder beruhigend.
Wem die finnische Sauna, der Schwitz-Klassiker mit bis zu 100 Grad, zu heiß ist, kann einige weitere Kreislauf- und Blutdruck schonende Varianten finden. Beispielsweise schwitzt man im Banja, dem russischen Dampfbad, bei nur 70 Grad.
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Schwitzen – egal in welcher Form – ist nicht nur gesund, sondern tut einfach gut. Keine Frage, warum dies nicht nur die Finnen schätzen, sondern bereits die alten Griechen, Römer, Türken oder Perser wussten.
Fotos © Wellnesshotel Der Krallerhof/Leogang und Alpentherme Gastein in Bad Hofgastein