Mit dem Domquartiers im Herzen der Salzburger Altstadt ist ein architektonisches und historisches Juwel entstanden. Jahrhundertelang war Salzburg geprägt von fürsterzbischöflicher Macht, kirchliche und weltliche Belange lagen in einer Hand, die Salz- und Edelsteinvorkommen machten Salzburg zu einem unabhängigen und reichen Erzbistum. Dieser Reichtum spiegelt sich auch in dem prunkvollen Gebäudekomplex wider, der als Rundgang für Besucher erlebbar wird.
Residenz und Residenzgalerie
Ausgangs- und Endpunkt ist die Residenz zu Salzburg, deren Prunkräume über Jahrhunderte Wohnort und Regierungssitz der Kirchenfürsten war und deren Pracht noch heute spürbar ist. Nicht weniger beeindruckend sind die Gemälde aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die in den elf Sälen der Residenzgalerie zu sehen sind. Sowohl die Prunkräume als auch die Galerie sind schon lange für Besucher zugänglich. Mit der Eröffnung des Domquartiers im Jahre 2014 bietet die Dombogenterrasse, der Übergang zum Salzburger Dom, gänzlich neue Aussichten auf das historische Salzburg. Dort, wo sich auf der einen Seite zur Festspielzeit der Jedermann seinem Schicksal stellt und auf der anderen Seite die Fiaker vor dem plätschernden Residenzbrunnen auf Gäste warten, fühlt man sich dem Trubel der Stadt enthoben.
Die Schwarzenbergkapelle
Mit der Schwarzenbergkapelle wurde im Frühling 2021 ein Kleinod aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Die kleine Kapelle präsentiert sich heute wieder als Gesamtkunstwerk, das um 1844 entstanden ist. Nach dem Weggang von Erzbischof Schwarzenberg, der sich diesen kleinen Durchgangsraum eben als Privatkapelle einrichten ließ, geriet dieses frühe Beispiel neugotischer Kunst in Vergessenheit. Der Raum wurde profaniert, die Inneneinrichtung in anderen Räumen deponiert und die Wandmalereien sogar übermalt. Von da an führte die Kapelle ein Schattendasein und blieb nur durch viel Glück erhalten. Nun wurde sie behutsam restauriert und kann im Rahmen des Museumsrundgangs durch das DomQuartier besichtigt werden.
Der Dom von oben
Von hier führt der Rundgang in das nördliche Domoratorium. In der hier verborgenen Kapelle wurden einst die Erzbischöfe ernannt. Weiter geht es über die Domorgelempore. Aus dieser Warte kommt die Dimension des Domes erst so richtig zur Geltung. Das südliche Domoratorium widmet sich den Schätzen des Dommuseums, etwa das 1.300 Jahre alte Rupertuskreuz, das größte erhaltene Metallkreuz des ersten christlichen Jahrtausends.
Fürsterzbischöfliche Kunst- und Wunderkammer & Lange Galerie
Die nächste Etappe des Domquartiers bringt die Besucher in die fürsterzbischöfliche Kunst- und Wunderkammer. Wie der Name schon sagt, reihen sich in den Schaukästen aus dem 17. Jahrhundert wundersame und staunenswerte Raritäten aneinander. Weiter geht es durch die 70 Meter lange „Lange Galerie“, bestückt mit religiösen Gemälden aus der Kunstsammlung der Erzabtei St. Peter.
Vom Museum St. Peter in die Franziskanerkirche
Auch im daran anschließenden Museum St. Peter werden die reichhaltigen Kunstschätze dieses ältesten Klosters im deutschen Sprachraum präsentiert. Bevor der Rundgang schließlich im Kaisersaal der Residenz endet, können die Besucher in der Franziskanerkirche das beeindruckende typisch gotische Sternrippengewölbe bestaunen.