„Eigentlich bin ich ja gelernte Kinderkrankenschwester“, verrät Sarah mit einem herzlichen Lachen, während sie in der angenehmen Kühle der alten Stube auf einem Tisch Kräuter zum Trocknen auflegt. Hier habe ich die junge Sennerin im feschen Dirndl bei einer Bike Tour auf die Zachhofalm in Dienten angetroffen und ihr badischer Akzent verriet sofort, dass sie wohl nicht von Kindesbeinen an beim Kühemelken auf den Almen des SalzburgerLands geholfen hat. Bei einem Latschenkiefersirup erzählte sie mir ihre Geschichte als Sennerin auf Zeit.
Kräuteralm gesucht und gefunden
Auf meine Frage, ob sie eine Quereinsteigerin als Sennerin sei, nickt die Karlsruherin lachend und erklärt: „Nach zehn Jahren in einem fordernden Beruf in der Onkologie einer Kinderklinik, wollte ich einfach etwas Neues beginnen. Ich kündigte also 2018 kurzerhand meinen Job und beschloss, mir zum 30er einen Lebenstraum zu erfüllen und einen Almsommer lang als Sennerin zu arbeiten. Ich recherchierte im Internet und suchte aufgrund meines großen Interesses an den Heilkräutern eine Almhütte, die sich der Arbeit mit Kräutern verschrieben hat. Die Zachhofalm hat mich sofort angesprochen und nach einem kurzen Telefonat war klar – bei Bella und Heidi in der Region Hochkönig werde ich meinen ersten Almsommer verbringen!“ Für ihre Freunde war dieser Schritt nicht überraschend: „Die konnten das nachvollziehen, da ich immer schon so gern in der Natur war. Das ist ganz mein Ding!“ Auch wenn Sarah ein absoluter Naturmensch ist und das Wandern immer schon geliebt hat – ihr erster Besuch auf der Alm bei Arbeitsantritt hat ihre Erwartungen noch übertroffen: „Ich wusste ja von den Bildern auf der Homepage, dass es hier in Dienten schön ist. Doch als ich hier heraufkam hat es mich erst einmal richtig geflasht. Die grünen Weiden, die friedlich grasenden Kühe und darüber thronend das leuchtende Felsmassiv des Hochkönigs – das hat mich schwer beeindruckt. Das warme Willkommen von Bella und Heidi in ihrem Kräuterparadies hier oben auf der Zachhofalm und die Arbeit im Kräutergarten machten mir schnell klar – ein Sommer reicht nicht! Also habe ich heuer gleich noch einen Almsommer drangehängt.“
Arbeiten im Paradies
Bei ihrer Arbeit rund um die Zachhofalm kommt auf jeden Fall kein Heimweh auf, wie Sarah verrät: „Ich vermisse hier oben nichts und eines ist jetzt schon klar – ich werde später immer wieder mal auf Urlaub hierher zurückkommen, denn hier arbeite ich im Paradies. An meinen Feierabenden schnür ich die Wanderschuhe und erkunde die Umgebung – an den freien Tagen erklimme ich die umliegenden Gipfel. Heuer steht noch das Matrashaus auf meine Liste.“ Die Augen der Sennerin strahlen und man spürt, dass sie sich hier oben wirklich ihren Lebenstraum erfüllt hat, wenn sie berichtet: „Frühmorgens, wenn alles noch schläft und erst langsam erwacht oder abends, wenn langsam Ruhe hier am Berg einkehrt und ich allein durch den Wald spaziere – das sind meine schönsten Momente. Aber auch, wenn ich meine eigene Begeisterung in den Augen der Gäste wiederfinde, wenn sie zum ersten Mal hier heraufkommen.“
Sennerin gesucht!
Ihre beiden Almsommer im SalzburgerLand haben bleibenden Eindruck hinterlassen und wenn Sarah Ende August in ihren alten Job zurückkehrt, dann bleibt die Zachhofalm fest in ihrem Herzen – und auch die Kräuter werden sie weiter begleiten: „Bella und Heidi sind beide TEH Praktikerinnen und haben ein unglaubliches Kräuterwissen. Ich habe hier oben viel gelernt, doch bin mir bewusst, dass ich doch erst Bruchstücke dieses Wissens kennengelernt habe. Darum möchte ich daheim eine Zusatzausbildung in der Kräuterheilkunde machen. Und die Zachhofalm sieht mich sicher als begeisterten Besucher wieder!“
Wer jetzt Lust auf einen Almsommer als Sennerin auf der Zachhofalm bekommen hat: Bella und Heidi suchen auf ihrer Facebookseite für den Sommer 2022 noch eine Sennerin als Verstärkung für ihr Team.