Feinster Tiefschnee und dazu eine atemberaubende Landschaft. Freerider und Skitourengeher kennen das traumhafte Gefühl, wenn man unter einem strahlend blauem Himmel in der frischen Bergluft hinabwedelt.
Abseits der Pisten, wo oft schöner Pulverschnee liegt, auf Skiern oder Snowboards so richtig durch den Winter sausen, wer möchte das nicht. Unbefahrene Hänge, staubender Pulverschnee, das Skifahren abseits der Pisten erfreut sich immer größerer Popularität.
Doch viele Wintersportler haben aber gerade hier – nicht zu unrecht – Bedenken. Denn besonders das Freeriden sollte nur dann unternommen werden, wenn Tiefschneehänge als lawinensicher eingeschätzt werden.
Zuerst einmal die gute Nachricht: auch Laien können mit etwas Übung und Ausbildung erkennen, ob Lawinengefahr herrscht. „Freeriden stellt natürlich Anforderungen an Wintersportler“, so Bergführer Peter Schatzl vom Salzburger Lawinenkolloquium. Es sind immer mehr Menschen, die das Off-Piste-Vergnügen suchen und sich leider ohne richtige Vorbereitung und das nötige Wissen rund um Ausrüstung, Lawinenthematik, Technik oder Verhalten im Notfall, die Tiefschneehänge hinunterstürzen. Das will die engagierte Gruppe des Salzburger Lawinenkolloquiums verhindern. „Da Wintersportaktivitäten im freien ungesicherten Naturraum im Trend liegen, stellt sich unsere Gruppe diesen Herausforderungen. Wir bieten eine Plattform für wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen, mit dem Ziel Meinungsaustausch und Reflexion zu fördern. Wir vermitteln Wissen, welches zielgerichtet angewendet werden kann.“ Dazu gehört etwa das Wissen zu Neu-, Trieb-, Alt-, Nass- oder Gleitschnee, das bestimmte Denkmuster in uns auslösen sollte.
Viel praktisches Know-how
Zum Thema Freeridetechnik gibt es etwa am 29. Jänner 2016 am Kitzsteinhorn im Pinzgau einen praktischen Kurs im Gelände.
Das Thema „Lawinenprävention. Taktik und Entscheidungen treffen auf Skitouren in Aufstieg und Abfahrt“ steht am 23. Jänner 2016 in der Osterhorngruppe oder am 30. Jänner 2016 in Saalfelden im Pinzgau am Programm.
Das praktische Üben und trainieren mit LVS (Lawinen-Verschütteten-Gerät), Sondieren, Schaufeln, Lagern, Erste Hilfe & Co. gibt es unter Anleitung von Salzburger Bergrettungsmitgliedern am 24. Jänner 2016 in der Osterhorngruppe im Flachgau und am 31. Jänner 2016 in Saalfelden im Pinzgau.
Mit Profis im Gelände unterwegs
Heuer stellt das Team des Lawinenkolloquiums nicht nur theoretische und praktische Ausbildung zum Thema zur Verfügung, sondern auch viele äußerst ambitionierte praktische Aufbaukurse für fortgeschrittene Freerider.
Dazu gehören Themen wie „Schnee begreifen: Wie stabil ist die Schneedecke heute?“, „Verborgene Freeride Spots im Pinzgau und Lungau“, „Entscheidungstraining auf Skitour“, „Rinnen und Steilwandfahren“, „Mit’n Jaga auf Skitour“ oder „Winterliches Notbiwak und Iglu“ und vieles mehr.
„Unsere Tätigkeit ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Wir fühlen uns dem universitären Gedanken des freien Wissenstransfers verpflichtet und sind bemüht, fundiertes Know How frei zugänglich jedem Interessierten anzubieten. Wenn wir dadurch bereits einen Lawinenunfall vermeiden können ist unser Ziel erreicht“, so Peter Schatzl. „Bei unseren Kursen arbeiten wir mit staatlich geprüften Berg- und Skiführern, staatlich geprüften Ski- und Snowboardlehrern & Skiführern bzw. Österreichischen Bergrettungsmännern & -frauen zusammen.“
Perfekte Tourenplanung und Vorbereitung
„Ein gutes Risikomanagement umfasst die Ausrüstung, die Vorbereitung rund um Wetter- und Lawinenlagebericht, die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der Bedingungen sowie vieles mehr“, betont der Landesleiter der Bergrettung Salzburg, welche auch ein Kooperationspartner des Lawinenkolloquiums ist. Erst umfangreiche Erfahrung kann das Risiko beim Off-Piste-Fahren auf ein Minimum reduzieren. „Gerade Freeride-Neulinge sollten sich nur in Begleitung mit erfahrenen und professionellen Begleitern ins Tiefschnee-Vergnügen wagen. Generell gilt für den Einstieg in den Off-Piste-Bereich: langsam herantasten“, betont Müller. Das engagierte Programm des Lawinenkolloquiums bietet dazu heuer ausreichend Möglichkeiten!
Link: Sicher am Berg, Alpine Sicherheit