Hmmm, sollte das nicht „Eis am Stiel“ heißen? Keineswegs, denn in der idyllischen Hundsmarktmühle in Thalgau werden in den Sommermonaten leckere „Steckerlfische“ gegrillt.
Jeden Mittwoch heizt Reinhold Friedl, Obmann des Sportfischervereins in Thalgau, bei Schönwetter seinen Grill im gepflegten Garten des alten Mühlen-Museums an und erwartet die kleinen Feinschmecker zum nachmittäglichen Fisch-Genuss. Die Angebotsgruppe „via culinaria 4 Kids“ der Fuschlseeregion will, auf einem eigenen Genussweg für GourMinis, den Nachwuchs-Gourmets leckere regionale Köstlichkeiten schmackhaft machen, und der freundliche Stier „Kuhnibert“ illustriert diese kulinarische Reise über 6 Genusspunkte im SalzburgerLand.
Fischstäbchen vs. Steckerlfisch
Etwas skeptisch bin ich ja schon, als ich den passionierten Fischer am bereits rauchenden Grill treffe, denn aus eigener Erfahrung stehen eher Fischstäbchen ganz oben auf der Lieblingsspeisen-Hitliste der Zwerge als gegrillte Forelle, doch Reinhold lacht nur wissend und mit einem Augenzwinkern meint er: „Warte nur ab!“
Während wir also auf die Ankunft der Kinder warten, erzählt mir Reini – wie ihn hier alle nennen – über seine Leidenschaft fürs Fischen: „Ich war ein Frühberufener, denn schon als Bub bin ich raus aus der Haustür und habe im Bach neben meinem Elternhaus gefischt. Fischen beruhigt ungemein. Ich bin in Bewegung an der frischen Luft und baue dabei Stress ab. Die Regenbogen-Forellen für unsere ,Steckerlfische‘ habe ich heute ganz frisch aus meinem Fischteich geholt, sorgfältig ausgenommen und nur mit Salz vorgewürzt. Die Holzkohlen haben mittlerweile schon die richtige Temperatur, also fehlen nur noch unsere GourMinis.“
Wahre GourMinis!
Und wie aufs Stichwort kommen sie, fesch in Lederhosen und Dirndlkleidern, ums Eck gelaufen und rufen schon von Weitem: „Steckerlfisch, Steckerlfisch, wir wollen Steckerlfisch!“ Umringt von dem fröhlichen Geplapper der Kinder holt Reini nun die Forellen aus der Kühlung und beantwortet geduldig alle ihre Fragen zu den Fischen. Wie kleine Forscher nehmen die Kinder die schillernden Forellen unter die Lupe und beobachten interessiert, wie Reini jede Forelle der Länge nach auf einen Holzstab spießt. So erklärt sich nun auch der Name „Steckerlfisch“ und Reini legt gemeinsam mit helfenden Kinderhänden die Spieße nebeneinander über die glühenden Holzkohlen. Fast augenblicklich liegt der Duft von gegrilltem Fisch in der Luft und nach etwa einer Viertelstunde pinselt Grillmeister Reini die Forellen mit einer Mischung aus Olivenöl, Wacholder, Koriander und Thymian ein, was dem heimischen Fisch eine besonders aromatische Note verleiht.
Unter erwartungsvollen Blicken der hungrigen kleinen Gourmets entfernt Reini nun die Holzspieße und serviert die Steckerlfische auf dem schön gedeckten Tisch an der schattigen Hausbank der Hundsmarktmühle. Zufriedene Stille kehrt ein, während die Kinder ihre Fische verspeisen und grinsend meint Reini zu mir: „Und wie war das nun nochmal mit den Fischstäbchen?“
Hier erklären Fabian und Felix wie es funktioniert: