Lang, lang ist’s her: Vor genau 200 Jahren haben Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber ein Lied verfasst, das internationale Musikgeschichte schreiben soll. Im Jubiläumsjahr 2018 brachte das Salzburger Landestheater in Kooperation mit dem Marionettentheater ein zauberhaftes Kinderstück zur Premiere.
Die Initiative dazu kam von den Touristikern der Urlaubsregion Wagrain. „Stille Maus und Stille Nacht – ein Lied und seine Geschichte“, mit Marionetten und Menschen, beleuchtet die Entstehungsgeschichte des weltberühmten melancholischen Weihnachtsliedes „Stille Nacht heilige Nacht“ aus einem neuen Blickwinkel.
Wenn die ausgehungerten Mäuse kein Loch in den Blasebalg der Kirchenorgel gebissen hätten, wäre das Weihnachtslied „Stille Nacht“ nicht in dieser Form entstanden. Diese Anekdote bildet den Anstoß für das phantastische Abenteuerstück einer Selbstsuche und Herzensbildung für Groß und Klein.
Tatort-Autor schrieb Theaterstück
Das Marionettentheaterstück „Stille Maus“ wurde von Theaterautor Felix Huby, bekannt durch die Erstellung zahlreicher Tatort-Drehbücher, speziell für den Anlass verfasst. Die Initiative dazu kam von den Touristikern der Urlaubsregion Wagrain-Kleinarl. Nachdem Felix Huby von Intendant Carl Philip von Maldeghem dazu eingeladen wurde, eine Geschichte für ein Kinder-Marionettentheater zum „Stille Nacht Thema“ zu schreiben, war er alsbald „sehr bereit dazu“, wie er selbst erzählt: „Joseph Mohr, der Dichter des Liedes und sein bester Freund, der Komponist Franz Xaver Gruber sind ganz wunderbare Figuren, wie auch die Anna Schoiber, die Joseph als viertes uneheliches Kind geboren hat – eine resolute Frau, die ihre Kinder trotz der schwierigen Verhältnisse durchgebracht hat.“ Der Autor erzählt die Geschichte rund um die Entstehung des Weihnachtsliedes aus der Perspektive des Kindes Joseph Mohr.
„Stille Maus“ wurde an zwei Orten aufgeführt: in Wagrain, wo Joseph Mohr viele Jahre seines Lebens verbrachte, und in Salzburg, seinem Geburtsort.
Den sensiblen Joseph spielte Hanno Waldner. Der Schauspieler ist als festes Ensemble-Mitglied am Salzburger Landestheater seit 2014 in vielfältigen Rollen zu sehen. Seine hölzernen Schauspieler-Kollegen wurden in liebevoller Detailarbeit gefertigt. Regisseurin Christina Piegger, die dem Salzburg Theaterpublikum bereits von der Oper „Flüchtling“ ein Begriff ist, inszenierte zur Vorweihnachtszeit Felix Hubys stimmungsvolles Theaterstück.