Diese Mehlspeise weckt bei mir Kindheitserinnerungen! „Kinder, heut gibt´s Polsterzipf!“ – wenn unsere Omi das verkündete, dann hatten wir es am Heimweg von der Schule besonders eilig. Manche kennen diese typische Pinzgauer Süßspeise wohl auch unter dem Namen „Hasen-Öhrl“.
Bei Edith und Peter Pfeffer von der Areit-Alm in Zell am See werden diese kulinarischen Kindheitserinnerungen wieder geweckt. Denn in ihrer gemütlichen Alm mitten im Wanderparadies der Schmittenhöhe stehen im Sommer die Polsterzipf jeden Sonntag auf der Tageskarte. Edith Pfeffer verrät: „Was unsere Polsterzipf zu einer besonders typischen Pinzgauer Mehlspeis‘ macht? Die Fülle! Die Beeren für die Preiselbeer-Marmelade habe ich nämlich selbst letzten Spätsommer auf der Schmitten gesammelt und zu Marmelade eingekocht!“
Areit-Alm Küchenchef Raimund Knautz zaubert hier oben am Berg sommers wie winters feinste regionale Speisen aus seinen Kochtöpfen. Mit den Lesern des SalzburgerLand-Magazins teilt er sein Rezept für die luftig-süßen Polsterzipf. Er verrät auch, dass es neben dem hier vorgestellten Klassiker auch pikante Varianten – gefüllt mit Speck- und Zwiebelfülle oder ungefüllt mit Sauerkraut – in der Pinzgauer Küche gibt.
Süße Polsterzipf
Zutaten (für 8 Portionen)
- 500 g Butter oder Margarine
- 12 EL Granggn-Marmelade (Preiselbeeren) oder beliebige Marmelade
- 500 g Mehl
- 500 g Topfen
- 2 Prisen Salz
Aus Topfen, Mehl, Salz und Butter zügig einen Teig herstellen. Dann für ca. 60 Minuten in den Kühlschrank stellen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn (etwa 2 – 4 mm) ausrollen und mit einem Messer oder Teigroller in Quadrate schneiden.
In die Mitte der Quadrate jeweils einen guten Klecks Marmelade geben, anschließend den Teig zu einem Dreieck zusammenschlagen und die Ränder gut festdrücken. Den Rand zur Verzierung mit den Zinken einer Gabel eindrücken. Die Polsterzipf anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech heben und im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad 10 – 15 Minuten backen bis sie goldbraun sind. Noch heiß werden sie am Teller angerichtet, nach Wunsch dekoriert und mit reichlich Staubzucker bestreut.
TIPP des Küchenchefs: Wenn man wenig Zeit hat, kann man auch in einem Topf Öl erhitzen und die Polsterzipf darin goldbraun frittieren, abtropfen lassen und mit Staubzucker bestreuen.