Gerhard Scharl produziert und entwickelt schon seit über 20 Jahren Windsurfbretter. Zuerst nur für sich, dann für Freunde und Bekannte. 2023 hat er schließlich seine eigene Boardmarke aus dem Boden gestampft, ganz im Stillen und ohne große Vorankündigungen. Sein Anspruch: Windsurfboards zu produzieren, die sich leicht fahren, eine hohe Haltbarkeit besitzen und für den Otto-Normalverbraucher leistbar sind.
Ich treffe „Scharli“, so nennen ihn seine Surfkumpels, in einem Wirtshaus im Norden der Stadt Salzburg. Es ist eisig kalt draussen, drinnen hängt noch die Weihnachtsdekoration. Eigentlich der falsche Platz, um über Wassersport zu sprechen. Doch Scharli lebt nicht auf Hawaii oder in der Karibik. Er ist in Lamprechtshausen geboren und wohnt heute noch dort. Zum Windsurfen ist er in seinen späten Teenager-Jahren gekommen und bis heute hat ihn die Sucht nicht losgelassen. Spanien, Griechenland, Ägypten – Scharli kennt viele schöne, windige Plätze. Doch am Mattsee, seinem Homespot, zieht es ihn in jeder freien Minuten hin – sofern er Zeit dafür hat. Er sagt nämlich selbst, dass er ein Workaholic sei.
Erfolgreicher Unternehmer und Jungshaper
In den letzen Jahren hat er sein Unternehmen im Bereich Steuersysteme erfolgreich aufgebaut und zu Hause im Keller angefangen, Windsurfboards zu shapen. „Ich war mit der Qualität der Bretter am Markt nicht zufrieden“, erklärt er eine seiner Beweggründe, selbst Boards zu produzieren. Seine Windsurfclique war von den Boards so überzeugt, dass sie ihm die heiß begehrten Bretter gerne abkauften. Scharli war in der Szene dann kein Unbekannter mehr, zwar nicht auf Hawaii, aber dafür im Salzburger Seenland und Salzkammergut.
Wenn, dann richtig
2022 tat sich dann die Chance auf, eine neue Boardmarke ins Leben zu rufen. Zusammen mit Paul Zimmerl, der in der Branche schon einen Namen hatte und dem Weltcup-Windsurfer Ben van der Steen wurde das Projekt „We One“ gestartet. Auf der größten Wassersportmesse Europas traten sie das erste Mal an die Öffentlichkeit, ohne Vorankündigung oder Werbung im Vorfeld. „We One“ entstand übrigens aus dem Slogan „We are one“. „Ich möchte damit ausdrücken, dass wir auf dieser Welt Probleme nur gemeinsam lösen können“, erklärt Scharli die Entstehung des Markennamens.
Rumoren in der Szene
Die Windsurfszene staunte nicht schlecht, als die neuen Boards präsentiert wurden. Die Resonanz war sehr positiv. Immerhin steckt die ganze Erfahrung und Forschung von Scharli in den unterschiedlichen Brettern. Seine Boards sieht man nun nicht mehr nur im SalzburgerLand, sondern auch auf Hawaii oder in der Karibik. Und alles begann in einem Keller in Lamprechtshausen.