„Und nur der Mond war Zeuge“ – Das wäre ein guter Titel eines spannenden Thrillers, doch in diesem Fall ist es mein Untertitel für ein unvergessliches Vollmonddinner in der arktisch anmutenden Arena von Sportgastein.
Der Mond und 70 Genießer, die sich beim Vollmonddinner auf der landschaftlich so beeindruckenden Hochebene über Bad Gastein um die lange Tafel mitten im Schnee versammelten, waren Zeuge eines unvergesslichen Abends. Staunend nahmen die zumeist mit dem organisierten Shuttlebus angereisten Gäste Platz. Das Staunen galt nicht nur der liebevoll gedeckten Tafel mitten im Schnee, auch die Bergkulisse raubte dem einen oder anderen den Atem. Andreas Pointner vom Restaurant Weitblick schwang die Kochlöffel und inszenierte ein frühlingshaftes 5-Gänge-Menü, das die Geschmacksknospen anheizte. Und ein wenig anheizen, darüber war wohl jeder froh, denn trotz der frühlingshaften Temperaturen im Tal herrschen in Sportgastein noch winterliche Verhältnisse. Das freut insbesondere die Langläufer, die in der Abenddämmerung vereinzelt noch an der Tafel vorbeisausten. Die Dinner-Gesellschaft jedoch war froh über mit Fellen und Decken ausstaffierte Sitzbänke. Dresscode für dieses Candlelight Dinner war sowieso weit entfernt vom kleinen Schwarzen und Highheels. Mit Daunenparka, Skihose und Winterstiefel mit extradicken Socken war man dem Anlass entsprechend perfekt gekleidet. Notorische Wassertrinker hatten gleich mal Grund zum Kichern, wenn das eben eingeschenkte Gasteiner Wasser im Glas zu Eis erstarrte. Trank man also lieber gleich den angebotenen Anis-Fenchel-Glühwein, den dampfenden Wacholder-Dillepunsch oder den fruchtigen Apfelpunsch. Mit sanften Gitarrenklängen umrundete ein Solokünstler die Tafel und sorgte für ohrensschmeichelnden Sound.
Hauptgast mit Verspätung
Eifriges Plaudern unter den bunt zusammengewürfelten Tischnachbarn an der langen Tafel verstummte mit den ersten servierten Gängen und nach begeistertem „Oooh“ und „Mhhh“ legte sich Stille über die Schneefelder von Sportgastein. Gartenradieschen mit Mühlhof-Topfen, Seehof-Brotchips und Flachgauer Kräuter. Schmaranz-Bauernei mit Spinat und gereiftem Nassfelder Almkäse. Wastlinggut-Milchlamm mit Spargel und Sellerietascherl. Da konnte sich die Dunkelheit fast unbemerkt ausbreiten und die ersten Sterne begannen zu funkeln. Doch dann aufgeregtes Gemurmel: „Da ist er!“ Der lang ersehnte Hauptgast betrat endlich die Bühne – der kugelrunde Vollmond. Wer bis jetzt sein Handy noch nicht in der Hand hatte, um die malerische Szenerie der im Kerzenlicht erleuchteten Tafel vor den mondbeschienen Bergflanken festzuhalten, der klickte nun voller Hingabe sein Erinnerungsfoto. So kam noch vor dem Dessertgang etwas Bewegung in die Runde und mit dem Kopf in den Nacken gelegt stand man um die Feuerkörbe, um das Sternenmeer zu bestaunen. Vielleicht aber war jeder dankbar, die nun doch bis in die Fingerspitzen kriechende Kälte beim Fotografieren etwas abzuschütteln. Doch spätestens, als das kälteresistente Service-Team fröhlich zum letzten Gang rief, war jeder wieder an seinem Platz, denn da Schokoladen Ei mit Rhabarber, Haselnuss und Krokant mit Rhabarber-Zitronentee wollte sich natürlich keiner entgehen lassen. So war der Mond stiller Zeuge, als auch der letzte Schokokrümel und Krokantbrösel genussvoll gelöffelt wurde.
Mit kulinarischen Genüssen und landschaftlichen Eindrücken gesättigt machte sich die Tischgesellschaft schließlich wieder auf den fackelbeschienenen Weg zum Shuttlebus. Und in Sportgastein kehrte an diesem Abend endgültig Ruhe ein, während der Vollmond still und rund unbeirrt weiter seine Bahn zog.
Alle Details zu den Terminen, Kosten, Shuttlebus und Ablauf findet man unter www.gastein.com. Einen Tipp gebe ich euch aber heute schon mit auf den Weg: Zieht euch (wirklich) warm an!