Die kleine Gemeinde St. Koloman liegt auf einem hügeligen Hochplateau auf knapp 1.000 Metern Seehöhe. Die schöne Gegend ist bei den Einheimischen als „Taugl“ bekannt. Hier genießt man Ruhe und frische Bergluft abseits viel begangener Touristenpfade. Der Taugler Mundartkreuzweg ist ein kurzer und aussichtsreicher Panoramarundweg. Es gibt mehrere Stationen und kleine Kapellen mit Bildern und Taugler Mundarttexten zum Kreuzweg.
Ein traumhafter Panorama-Rundweg
Der Taugler Mundartkreuzweg ist ein aussichtsreicher Panorama-Rundweg. Der Rundweg ist im Sommer wie im Winter begehbar. Wenn aber im Frühsommer die Bergspitzen noch verschneit sind und die Wiesen vor der ersten Mahd in voller Blüte stehen, ist es hier am schönsten! Ausgangspunkt ist der Dorfplatz. Die erste Station ist beim südlichen Ausgang des Friedhofes (Richtung Lagerhaus). Insgesamt gibt es 14 Stationen auf 3 Kilometern. Die zweite Hälfte des Rundweges ist geprägt von einer traumhaften 360-Grad-Aussicht auf die umliegenden Berge.
Der Weg ist durchgehend leicht begehbar und führt entlang der Landstraße bzw. über Seitenstraßen. Nur das letzte Stück zur Kaisereiche ist etwas steiler. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall gutes Schuhwerk.
Ausblicke vom Tennengebirge bis zum Untersberg
Der Ausblick reicht von Ost bis West auf mächtige Gebirge und gibt traumhafte Einblicke in die Bergwelt der Osterhornguppe. Der Taugler Mundartkreuzweg ist für alle, die ein Rundum-Bergpanorama lieben, ein wahrer Genuss. Entlang der Wanderung blickt man:
- auf den Schlenken, den Schmittenstein, das Sattelköpfel, die Bergalmen mit dem Regenspitz, auf den Trattberg und den Schwarzerberg (Osterhornguppe),
- weiter auf das Tennengebirge,
- den Hochkönig,
- das Hagengebirge,
- das Göllmassiv
- und über das Salzachtal hinunter auf Hallein bis zum Untersberg.
Kreuzwegbilder und Taugler Mundarttexte
Auf Initiative der Gemeinde (Bürgermeister a.D. Christian Struber) und des Pfarramtes wurde der religiöse Rundweg im Jahr 2011 errichtet. Die Bilder wurden von der Salzburger Künstlerin Edith Moser gemalt. Sie begann ihr künstlerisches Schaffen mit der Original Bauernmalerei und vertiefte sich später in der Ikonenmalerei, wo nicht nur die Technik, sondern auch das meditative Malen und das Hineingehen in das Thema eine wichtige Bedeutung haben. Die Gefühlstiefe ist bei Edith Mosers Kreuzwegbildern stark ausgeprägt.
Die Mundartreime stammen vom gebürtigen Taugler, Prof. August Rettenbacher (1911-1999). Er versucht stets, sich in das Leiden Christi hineinzuversetzen und bringt dies mit einfachen und berührenden Worten zum Ausdruck. Der Schriftsteller hat viele seiner Gedichte und Epen in der Taugler Mundart geschrieben. Er hinterlässt ein großes literarisches Werk.
Die letzten zwei Stationen des Taugler Mundartkreuzweges befinden sich wieder beim Ausgangspunkt, dem Friedhof – jedoch am hinteren Teil des Friedhofes direkt neben dem großen Holzkreuz.
- Start der Wanderung: Dorfplatz St. Koloman
- Gehzeit: 45 Minuten
- Länge: 3,5 km
Einkehrtipp – Tauglerei am Dorfplatz
Wieder am Dorfplatz angekommen, kann man im „Haus der Möglichkeiten“ – der Tauglerei einkehren. In der Tauglerei gibt es einen Regionalladen mit selbstgemachten Produkten und Handwerksarbeiten. Die selbstgebackenen Kuchen und Torten sollte man sich nicht entgehen lassen!