Als etablierter Profi-Golfer auf der PGA Tour und DP World Tour spielt Matthias Schwab regelmäßig gegen die besten Golfer dieser Welt. Um dieses Niveau zu erreichen und langfristig an der Spitze zu bestehen, bedarf es vor allem einer Menge Training, Disziplin und Ausdauer. Hier gibt er begeisterten Golfern wertvolle Technik-Tipps für alle Aspekte des Golfspiels. Für eine bessere Performance und noch mehr Spaß & Freude beim Golfurlaub im SalzburgerLand.
Teil 1: Langes Spiel
Driver
Jeder Golfer braucht und verwendet diesen Schläger, um auf Spielbahnen mit Par 4 und Par 5 den Ball vom Abschlag aus so weit als möglich ins Spiel zu befördern.
Set-Up: Standbreite eher breit, die Ballposition auf Höhe der linken Ferse, um den Ball im Aufschwung zu treffen. Ist der Ball weiter mittig aufgeteet, wird der Ballflug flacher. Mit der Ballposition lässt sich also die Flughöhe beeinflussen; damit sollte man auf der Range experimentieren.
Fairway-Hölzer
Diesen Schläger nutzt man, wenn man sich mit dem Driver nicht ganz so sicher fühlt. Ein Holz 3 schlägt man in der Regel gerader als den Driver, denn es ist Fehler-verzeihender.
Set-Up: Ballposition ebenfalls weit links der Mitte, normal breiter Stand. Die Ballposition kann aber wiederum variieren: am besten auf der Range testen, um Sicherheit für die Runde zu gewinnen.
Profi-Tipp: Den Ballflug vor dem Schlag visualisieren, also sich genau in Gedanken vorstellen, welche Flugbahn der Ball nimmt und wo er landen soll.
Eisen
Die Eisen dienen der Annäherung an und auf das Grün. Die Tour-Statistik besagt: Wer seine Eisen gut trifft, zählt zu den konstantesten Spielern. Eisen sind kürzer als Hölzer. Der Golfball fliegt, mit dem Eisen gespielt, höher und hat mehr Spin. Dadurch bleibt er nach der Landung auch näher am Landepunkt liegen. Ideal also, wenn man das Grün anspielt.
Set-Up: Die Ballposition der Eisen 5 bis Pitching Wedge (PW) ist in der Mitte. Bei den längeren Eisen 4 und 3 ist die ideale Ballposition leicht links der Mitte. Wieder gilt: Je weiter links, desto höher wird der Ball fliegen. Weiter rechts wird der Ballflug flacher.
Teil 2: Kurzes Spiel
Pitch & Chip
Bei viel Grün zwischen Ballposition und Fahne empfehle ich Chip & Run: mit Pitching Wedge (PW), Eisen 9 oder 8 fliegt der Ball nur kurz durch die Luft, rollt dafür aber länger – und ist so besser beherrschbar.
Bei wenig Platz zwischen Grün-Anfang und Fahne brauchen wir das Gegenteil: einen hohen, weiteren Ballflug und nur wenig rollende Bewegung nach der Landung. Für diese Schläge verwendet man Sandwedge (SW) und Lobwedge (LW).
Set-Up: Einmal mehr kann man mit der Ballposition die Flughöhe und -weite des Balls beeinflussen: Weiter links bedeutet höher und weiter im Flug, weiter rechts flacher, dafür auch weniger weit im Flug und längeres Rollen am Boden.
Wichtig: Beim Schlag „durch den Ball durchgehen“ und nicht im Treffmoment abbremsen!
Profi-Tipp: Trifft man den Ball mit geöffneter, also aufgedrehter Schlagfläche, wird die Flugkurve noch höher und der Ball hat mehr Spin (Rückwärtsdrall). Das Ergebnis sind punktgenaue Treffer am Grün.
Bunkerschlag
Der Schlag aus einem Bunker rundum das Grün. Das Ziel: Überwinden der Bunkerkante, ohne den Ball zu weit zu schlagen.
Set-Up: Breiter, offener (zum Ziel hin aufgedreht) Stand. Die Ballposition ist leicht links. Das Schlägerblatt wird aufgedreht (wichtig: nicht den Schläger mitsamt Griff, also die Hände aufdrehen, sondern nur den Schläger in der Ansprechposition nach außen rotieren, die Hände bleiben in der gewohnten Ansprechposition). Das Gewicht wird während des gesamten Schwungs auf den linken Fuß verlagert, um den Eintreffwinkel steiler zu machen.
Profi-Tipp: Keine Angst vor dem Bunker-Schlag! Im Bunker gilt es, beherzt durchzuschwingen. Wer im Impact abbremst, produziert fett getroffene Schläge, die nie zur Fahne gehen.
Putten
Beim Putten gibt es kein Universalrezept. Auf der Tour sieht man ganz viele unterschiedliche Griffe, Putter-Längen und Ansprechpositionen. Die eine Lösung gibt es also nicht. Für jeden funktioniert etwas anderes besser. Hier gilt es, selbst auszuprobieren und herauszufinden, wie man am Grün die konstantesten Ergebnisse erreicht. Jedenfalls gilt: Das Handgelenk bleibt in der Regel steif, die Bewegung entsteht durch Rotation der Schultern und des oberen Rückens, die mit den Händen ein stabiles Dreieck formen.
Dennoch gibt es zwei wichtige Aspekte, von denen alle Golfspieler beim Putten profitieren:
Das ist einerseits die Ausrichtung von Ball und Putt-Bewegung. Dafür haben fast alle Golfbälle Ziel-Linien aufgedruckt. Diese Zeit sollte man sich am Grün unbedingt nehmen.
Andererseits die Speed-Control. Wichtigster Drill: Viele lange Putts üben, bei denen man den Ball nicht zu kurz und innerhalb eines halben Meters hinter dem Loch landen lässt. Das hilft auch bei den kurzen Putts.
Profi-Tipp: Gutes Putting braucht vor allem viel Übung und Routine! Nur so lernt man, das Grün zu lesen und Breaks richtig zu sehen. Dabei hilft es, sich den Putt aus zwei oder sogar drei Richtungen anzusehen, um das Gefälle noch besser wahrzunehmen.