Der Waldmeister (Galium odoratum L.) begegnet uns im Frühling in den Buchenwäldern des SalzburgerLandes. Bereits im Mittelalter trank man den so genannten „Maiwein“, der uns heute unter dem Namen „Waldmeister-Bowle“ bekannt ist.
Wer jetzt im Mai draußen unterwegs ist, der sollte die Augen gut offenhalte, um Ausschau nach den zarten frischen Kräutern zu halten. Den Waldmeister mit seinen feinen, zarten Blätter kann man allzu schnell übersehen. Vor allem riecht er im ersten Moment nach nichts, erst durch die Trocknung bildet sich der Geruch des sekundären Pflanzeninhaltsstoffes Cumarin aus und der Duft von frischem Heu steigt uns in die Nase. In der traditionellen Volksheilkunde wird er für entspannende Schlafkissen in Kombination mit Lavendel und Rose verwendet und kann, als Tee getrunken, Kopfschmerzen lindern. Unsere Vorfahren bezeichneten den Waldmeister als „Fröhlichmacher aus dem Wald“! In diesem Sinne hat unsere Redakteurin und Kräuterexpertin das Rezept für die traditionelle Waldmeisterbowle im Mai vorbereitet:
Rezept Waldmeister-Bowle
Zutaten:
- Maximal 10 frische Waldmeister-Zweige (gepflückt bei Blühbeginn bei einem Spaziergang im SalzburgerLand)
- 1 Bio-Zitrone (Schale unbehandelt)
- 1,5 Liter Weißwein
- 1 Liter Sekt
Zubereitung:
1. Die Zweige des Waldmeister werden bei trockenem und sonnigen Wetter gepflückt.
2. Einen Tag lang legt man die frischen Zweige zum Antrocknen auf ein Holzbrett. Erst durch den Trockenvorgang entwickelt sich der typische Heu-Geruch des Waldmeisters. Tipp: Wenn es mal schnell gehen muss, können die Zweige auch in einem Dörrgerät angetrocknet werden!
3. Die Zweige des Waldmeisters werden mit einem Bindfaden gebunden.
4. Die Bio-Zitrone wird in Scheiben geschnitten und mit dem Weißwein übergossen. Die angetrockneten Waldmeister-Zweigen hängt man dazu.
5. Rund 1 – 2 Stunden darf die Zitrone im Wein ziehen, den Waldmeister entfernt man nach ca. 45 Minuten.
5. Zum Abschluss wird der Wein mit gekühltem Sekt aufgegossen. Serviert wird die Waldmeister-Bowle mit einer Scheibe Zitrone und einem Zweig frischen Waldmeister.
Tipp: Für die alkoholfreie Variante verwendet man statt Wein und Sekt Apfelsaft und Mineralwasser!