Unter der Titel „Überall Musik!“ kann man sich seit 19. Juli 2020 im DomQuartier Salzburg auf eine spannende Entdeckungsreise durch 200 Jahre Salzburger Musikgeschichte an den Originalschauplätzen begeben.
Mit Biber, Muffat, Caldara, den Mozarts und Michael Haydn auf einer spannenden und abwechslungsreichen Entdeckungsreise durch 200 Jahre Salzburger Musikgeschichte an den Originalschauplätzen: Das DomQuartier widmet sich 2020 der großen musikalischen Tradition Salzburgs, die untrennbar mit der Geschichte und den Räumen des Residenz- und Dombereichs verbunden ist.
Salzburgs Bedeutung als Musikstadt basiert auf der Geschichte der Musik am Hof der Fürsterzbischöfe. Die Musikausstellung im DomQuartier erzählt von glanzvollen Zeiten, prachtvollen Festen und herrlicher Musik, von internationalem Ruhm und historischen Premieren – denn all das hat es in Salzburg schon lange vor den Festspielen gegeben!
Schon immer Festspiel-Stadt
Die Musik am Hof der Fürsterzbischöfe gilt als einer der Ausgangspunkte für die internationale musikalische Bedeutung Salzburgs. Das ergibt einen spannenden Querverweis zu den Salzburger Festspielen, die heuer ihr 100 Jahr-Jubiläum feiern. Im Kontext der DomQuartier-Musikausstellung wird deutlich, warum gerade Salzburg Festspielstadt geworden ist. So kann „Überall Musik!“ auch als Beitrag zum Thema „100 Jahre Salzburger Festspiele“ betrachtet werden.
Das DomQuartier Salzburg umfasst mit den Prunkräumen der Residenz und dem Dombereich historisch bedeutende Spiel-und (Ur)Aufführungsorte geistlicher und weltlicher Musik. So ist der Carabinierisaal ein Ort historischer Premieren. Hier fanden unter Fürsterzbischof Marcus Sitticus die ersten Opernaufführungen nördlich der Alpen statt. Ab den 1670er Jahren wirkten mit Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Muffat zwei Musiker in Salzburg, die zu den bedeutendsten Komponisten und Virtuosen ihrer Zeit zählten.
Der fürsterzbischöfliche Hof avancierte zu einem Musikzentrum Europas. Bibers Dramma musicale Chi la dura la vince ist die einzige Salzburger Oper des 17. Jahrhunderts, von der sowohl der Text als auch die Musik erhalten sind. Gewidmet hat sie Biber seinem Dienstherrn, Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun. Im Rittersaal gingen Werke W. A. Mozarts unter seiner Leitung das erste Mal über die Bühne, wie Die Schuldigkeit des Ersten Gebots (KV 35) oder Il Re pastore (KV 208).
Oftmals saßen Mozart oder sein Freund und Kollege Michael Haydn persönlich an Hammerklavier oder Cembalo oder spielten Violinparts im Rahmen der höfischen Abendunterhaltungen. Das Hammerklavier auf dem Bild ist eine originalgetreue Kopie jenes Instruments, das von Johann Schmidt 1803 für Michael Haydn angefertigt wurde. Johann Schmidt (1757-1804) war auf Empfehlung von Leopold Mozart nach Salzburg gekommen und wirkte hier seit 1786 als Hoforgelbauer.
19. Juli 2020 bis 7. März 2021
Die BesucherInnen des DomQuartiers können anhand von Texten, Bildern, Inszenierungen, multimedialen Präsentationen und vor allem musikalischen Beispielen eine exklusive Entdeckungsreise durch 200 Jahre Salzburger Musikgeschichte an den Originalschauplätzen unternehmen − von der Ära Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau (ab 1587) bis zur Auflösung der Hofkapelle 1807. Die Musik der Hofkomponisten ist also genau dort zu hören, wo sie einst erklungen ist.
Um die Residenz im Sinne des Ausstellungsmottos „Überall Musik!“ zum Klingen zu bringen, gibt es neben Hörsequenzen in den Ausstellungsräumen eine Live Musik-Schiene, die auf die Themen und Inhalte der Ausstellung abgestimmt ist. Die Konzeption des umfassenden musikalischen Rahmenprogramms mit namhaften Salzburger Musikerinnen und Musikern erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft Salzburg.