Rallye-Legende Walter Röhrl ist kein Unbekannter im SalzburgerLand. Vor über 30 Jahren hat er den Pinzgau für sich entdeckt und seitdem viel Zeit dort verbracht: Zum Abschalten, Energie aufladen und einfach die Natur genießen.
Eigentlich war es Zufall, dass der zweifache Rallyeweltmeister in den Pinzgau, genauer gesagt nach Saalbach- Hinterglemm gekommen ist. Bei der Winterrallye 1976 lernte er den gebürtigen Saalbacher Sepp Haider kennen, der seinerzeit selbst zu den großen Motosportlern in Österreich zählte. Haider lud den Regensburger zum Skifahren in sein Hotel nach Saalbach ein. Der Lange, so wie er in der Rallyszene genannte wurde sagte da nicht „Nein“. Walter Röhrl war von Kindheit an begeisterter Skifahrer, stand fast am Sprung zu einer Profikarriere auf den zwei Brettern, musste aber durch viele Verletzungen dem Skirennsport den Rücken kehren. Durch den Skiclub Regensburg kam er über einen Bekannten zum Rallyesport. Mit Erfolg. Zwei Weltmeistertiteln der höchsten Rallyeklasse konnte er von 1973 bis 1987 verbuchen.
Das Glemmtal als Kraftplatz
Sein erster Besuch im Glemmtal war fast wie Liebe auf den ersten Blick. Die Berge, die Ruhe, die Leute – er fühlte sich sofort wohl inmitten der Pinzgauer Grasberge. Drei Jahre später kaufte er ein Haus in Hinterlengau und blieb bis heute der Region treu. Als begeisterter Skifahrer ist er jeden freien Tag im Winter in seiner Zweitheimat und genießt abseits der Pisten die Ruhe und Idylle, die er hier findet. Dabei hat Saalbach Hinterglemm einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Regensburgers. „In Hinterglemm konnte ich zwischen den Rallyes meine Akkus aufladen und mit neuem Elan die Siege einfahren“, erinnert sich Röhrl an seine aktive Zeit zurück. Er war damals 300 Tage im Jahr weltweit unterwegs. Die wenigen verbliebenen freien Tage verbrachte er im Glemmtal – ohne Telefon – und tankte während einer Skitour oder Bergwanderung Energie.
Freunde in der zweiten Heimat
Nicht nur die Landschaft und die Natur, nein auch die Leute im Glemmtal haben es Walter Röhrl angetan. Einige seiner besten Freunde kommen aus dem SalzburgerLand, mit ihnen ist er regelmäßig in den Bergen, egal ob mit dem Bike, den Wanderschuhen oder den Tourenskiern. „Ich habe mich hier immer wohl gefühlt “, erklärt er. So war es auch nicht verwunderlich, dass er seinen 70. Geburtstag im März in Hinterglemm gefeiert hat, mit Freunden und Familie. Natürlich durfte eine Skitour an diesem besonderen Tag nicht fehlen.
Wenn das, laut Niki Lauda, „Genie auf Rädern“ nach Saalbach Hinterglemm kam, dann konnte man das nicht überhören und übersehen. Meist mit einem PS-starken Boliden seines damaligen Sponsors Audi zog er viel Aufmerksamkeit auf sich. Seine Popularität kam auch der Region zugute. So unterstützte er die Ski-WM im Jahr 1991 und ist heute für die Oldtimer Rallye „Saalbach Classics“ als Testimonial tätig.
Tipps vom Rallye-Weltmeister
Fragt man ihn nach seinen Lieblingsplätzen, so lautet seine Antwort ohne zu zögern, der Spieleckkogel. Im Winter geht er mit den Skiern direkt vor seiner Haustür los und ist ohne großen Aufwand in kurzer Zeit am Gipfel. „Hier habe ich wenig Angst vor Lawinen, und ich genieße dann die Abfahrt in den Henlabgraben“, schwärmt er über seine Lieblingstour. Aber auch der Schusterkogel oder die Talschlussrunde zählen zu seinen Top 3 im Glemmtal. Und im Sommer? Da schwingt er sich am liebsten auf sein Mountainbike und fährt über das Spielberghaus nach Hochfilzen und über die Roßwaldhütte wieder zurück nach Hinterglemm.
Fotos: © heikomandl.at