Ein Schutzschild gegen Extreme der Natur: das ist der Wald das ganze Jahr über. Im Sommer dient dieser wertvolle Naturraum als natürlicher Sonnenschirm und ermöglicht auch an Hitzetagen herrlich angenehme Wandererlebnisse – mit gesundheitlichem Mehrwert.
Mediziner bestätigen: Der Wald stärkt unser Immunsystem und schützt vor chronischen Krankheiten. Psychischen Leiden wie Stress und Depressionen beugt er ebenso vor wie dem Herzinfarkt. Der Schlüssel zum Wohlbefinden liegt im Nervensystem, es ist die Stimulierung des Parasympathikus. Naheliegend, dass Bewegung noch mehr an positiver Energie im Wald freisetzt. Erstaunlich: Schon alleine der Anblick eines Waldes tut Körper und Seele nachweislich gut.
Grießener Almen – Leogangs stilles Paradies
Doch beim Betrachten sollte es niemand bleiben lassen, der am Fuße der Grasberge im Westen Leogangs Halt macht. Der Ortsteil Grießen weiß im Tal mit einem unter Naturschutz stehenden Moorgebiet und einem ruhigen See zu begeistern. Allemal ein Vorgeschmack, aber ganz lässt sich hier unten noch nicht erahnen, welch Idylle sich wohl jenseits der oberen Waldgrenze ausbreiten würde. Einige Wege führen auf die Grießener Almen, jener direkte durch den Wald ist fußläufig aber die erste Wahl – erst recht an heißen Sommertagen.
Direkt von der Bundesstraße aus startet die gut einstündige Wanderung durch bewaldetes Gebiet. Schon nach wenigen Minuten Gehzeit befindet man sich inmitten hoher Bäume – ein herrliches Klima, beste Luftgüte und morgens das lebensfrohe Gezwitscher der Vögel. Frei wie ein Vogel fühlen sich bald auch alle Wanderer: spätestens dann, wenn sich das Dickicht an Bäumen am oberen Waldesrand lichtet und sich die bezaubernde Almlandschaft hoch über Grießen öffnet.
Ein tierisches Empfangskomitee glücklicher Kühe heißt die Almwanderer willkommen. Sie fressen hier die besten Gräser, ihre hochwertige Milch ist nur eine der Besonderheiten auf der bewirtschafteten Tödlingalm. Wie die Kühe sollten aber auch alle Besucher ihre Freiheit auf 1.400 Metern Seehöhe voll auskosten, denn das gesamte Plateau ist mit seiner Aussicht und der vielen unberührten Natur ein wahres Juwel.
Natur-Mix am Feichtenstein in Hintersee
Einmal quer durchs Salzburger Land, finden wir auch in der Fuschlseeregion viele schöne Waldwanderungen. Eine besonders eindrucksvolle startet in Hintersee. Von der Kirche im Ortszentrum ist es noch ein Kilometer bis zum Parkplatz Satzstein. Von dort folgt man dem Wald-Wasser-Zauberweg entlang des Tiefenbachs, entdeckt sogleich kleine Wasserfälle. Nach einem Stück Forststraße mit Blick von einer Aussichtsplattform auf den wilden Tiefenbach geht es in recht steilem Gelände durch den Wald bis knapp unterhalb der Feichtensteinalm – dann die Besonderheit:
Der Gipfel des Feichtenstein auf 1.249 Metern liegt kaum höher als die Alm (1.248 m). Darum geht’s bei herrlichem Panorama zunächst sogar nochmal leicht abwärts, bevor einem nach sanftem Anstieg über Almwiesen unverhofft schnell das Gipfelkreuz entgegen blinzelt. Einen vitalen Natur-Mix aus Wald, Wildbach, Wiesen und Felswand krönt die fantastische Aussicht mit Blick auf den Hintersee und die markanten Gipfel der Osterhorngruppe. Insgesamt sollten für den Anstieg etwa 90 Minuten veranschlagt werden.
Soweit nur zwei der vielen lohnenden Waldwanderrouten im SalzburgerLand, an denen sich eine Weisheit bestätigt: Manchmal ist eben wirklich schon der Weg das Ziel. Waldluft hat 90 Prozent weniger Staubteilchen als Stadtluft und ist stattdessen voller Stoffe, die uns gut tun. Der größte Luxus an heißen Urlaubstagen: Salzburgers naturbelassene Wälder sind die gesündeste Klimaanlage für alle Outdoor-Sportler.
Fotos: Privat (Grießener Almen), Helmut Mayer (Feichtenstein)