Dass Hundebesitzer gesünder leben und ausgegeglichener sind, wurde in vielen Studien beweisen. Das liegt sicher auch daran, dass man mit dem Hund raus ins Freie muss. Und Bewegung an der frischen Luft tut ja immer gut. Wer mit seinem Vierbeinen in den Bergen unterwegs ist, sollte aber dennoch einige Hinweise beachten.
Einen Hund zu besitzen, ist jedenfalls Garant für regelmäßige Wanderungen und für den Menschen ist der Aufenthalt in der Natur ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag. Und Hunde freuen sich immer über ausgedehnte Ausflüge im Freien. Damit das Bergwandern mit Ihrem zweibeinigen Begleiter zum Vergnügen wird, haben wir einige Tipps für euch zusammengestellt.
Sicherheit vor Gipfelsieg
Dass längere Wanderungen in unseren Bergen gewisse Vorausplanungen brauchen, versteht sich von selbst. Natürlich gilt auch mit Hund immer das Motto „Sicherheit vor Gipfelsieg“. Achte deshalb bei längeren Anstiegen besonders darauf, möglichst schattige Wege auszuwählen. Sorge für ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Rastzeiten für Hund und Mensch. Wasser im Marschgepäck ist ein Muss; Flasche und Schüssel gehören in den Rucksack, nicht überall bringen Gebirgsbäche Erfrischung. Behalte deinen Vierbeiner immer gut im Auge.
Der Kontakt mit Weidetieren
Immer wieder hört und liest man von Problemen mit Weidetieren auf Almen. Prinzipiell sind Kühe sehr friedlich und greifen Menschen von sich aus normal nicht an. Manche Hunde – wie hier am Bild Bergrettungshündin Isa – sind an Weidetiere gewöhnt und verhalten sich ihnen gegenüber unaufgeregt und ruhig.
Sie bellen nicht und laufen auch nicht aufgeregt umher – und so kommt es hier in der Regel auch nie zu Problemen.
Umgekehrt gilt das natürlich auch für Weidetiere wie Pferde, Schafe, Kühe, Ziegen etc. Nur kann der Wanderer nicht wissen, ob diese spezielle Kuh oder dieses Pferd auch Hunde gewöhnt ist…
Wissen sollte man, dass all diese Tiere neugierig sind und auf Hunde oder Menschen zulaufen.
Deshalb hier zur Sicherheit einige Vorsichtsmaßnahmen:
- Um Mutterkuhherden sollte immer ein großer Bogen herum gemacht werden. Denn hier steht die Verteidigung der Kälber durch die Mutterkuh und die Neugierde der Jungtiere im Vordergrund. Man sollte auf keinen Fall auf die Jungtiere zugehen und diese berühren.
- Bei Jungtieren stehen Neugierde, Bewegungsdrang und Übermut im Vordergrund. Vorsicht auch bei männlichen Tieren.
- Wenn es nicht unbedingt nötig ist, sollte man weidenden Tieren nicht zu nahe kommen und vor allem Kälber weder streicheln noch füttern. Halte Abstand und nimm lieber einen Umweg in Kauf.
- Zur Sicherheit kannst du auch einen Stock (oft genügt auch nur ein kleiner!) in die Hand nehmen und die Tiere verscheuchen.
- Sollte es trotzdem zu einer bedrohlichen Situation kommen, dann gilt es, Ruhe zu bewahren, nicht davon zu laufen und mit dem Stock Drohgebärden zu machen. Aber vermeide unbedingt hektische und unruhige Bewegungen. Auch laute Zurufe können aggressive Rinder öfter zum Umkehren bewegen.
- Hunde sind dabei an der Leine und in Gruppenmitte zu führen. Sollte ein Tier angreifen, so muss der Hund UNBEDINGT losgelassen werden, denn nur so kann er sich in Sicherheit bringen.
- Im Fall des Falles ist der konsequente und langsame Rückzug aus der Gefahrenzone der einzig richtige Weg. Kehre den Tieren dabei aber nicht den Rücken zu. Keinesfalls weglaufen!
Buchtipp: Bergwandern mit Hund
In ihrem Buch „Bergwandern mit Hund“, erschienen im Anton Pustet Verlag, beschreiben Christine und Michael Hlatky 40 Touren in ganz Österreich, die für Hunde geeignet sind. Ergänzt wird der Wanderführer mit viele Tipps zur Planung, Ausrüstung sowie passenden Hundefreundlichen Hotels.