Seit mehr als 140 Jahren versorgt sie die Menschen der Stadt Salzburg mit feinstem Quellwasser vom Untersberg: die Fürstenbrunner Quelle. Erstmals floss im Juli 1875 Quellwasser aus der Fürstenbrunner Quelle durch die Wasserleitungen der Mozartstadt. Heute ist die Wasserfassung Fürstenbrunn eine der wichtigsten Quellen zur Trinkwasserversorgung der Stadt Salzburg. Bei einer schönen Wanderung kann man die Kraft des Salzburger Wassers erleben – am Fürstenbrunner Wasserschloss.
Ein schöner Wanderweg führt bis direkt zum sogenannten „Wasserschloss“ über der Fürstenquelle – durch schattige Waldwege und am rauschenden Gebirgsbach entlang. Wir starten unsere Wanderung direkt am Untersbergmuseum in Fürstenbrunn. An der Rückseite des beliebten Museums führt ein Weg sanft bergauf und in ein Waldstück hinein. Wir folgen dem federnden Waldweg eine Weile, bis wir auf eine schöne Lichtung kommen. Hier sehen wir gleich, was uns ein Schild bereits weiter unten am Weg angekündigt hat: Wir befinden uns in einem Wildfütterungsbereich. Das heißt, das Begehen dieses Weges ist in der Zeit zwischen 1. November und 30. April verboten, um das Wild nicht zu stören. Während dieser Zeit kann man ebenfalls zum Fürstenbrunner Wasserschloss gelangen – man muss nur den etwas längeren Weg nehmen, der großzügig um den Fütterungsbereich herumführt. Wir sind im Juni unterwegs und können deshalb gemütlich an den Krippen vorbeischlendern, bevor wir den Weg rechter Hand folgen – stetig weiter bergauf.
Zwei Gebirgsbäche direkt vom Untersberg
Wirklich steil ist diese Wanderung an keiner Stelle, jedoch sollte man speziell im letzten Drittel trittsicher sein. Denn jetzt – wir hören ihn schon von weitem rauschen – gehen wir direkt am Gebirgsbach entlang. Eigentlich sind es zwei Bäche, die vom Untersberg herunterkommen: der Kühbach und der Brunnbach. Etwas weiter unten, an der Kugelmühle, werden diese beiden Bäche zur Glan. Der Gebirgsbach, dem wir folgen, ist wild und rau, wie der Berg selbst. Das Wasser schießt vom imposanten Untersberg herab, bildet kleine Wasserstrudel und kämpft sich seinen Weg durch das natürliche Flussbett. Wir nehmen den letzten Teil unserer Wanderung bis zum Wasserschloss in Angriff, rechts von uns Wasser, links von uns Fels. Wir steigen über Wurzeln und bleiben immer wieder staunend am Geländer stehen, das die Begrenzung zum Bach bildet: wunderschön ist das Wasser, das hier in seinem natürlichen Bachbett munter vor sich hin sprudelt. Und glasklares Trinkwasser mit sich führt. Das Salzburger Wasser bekommt bei Geschmacks- und Qualitätstests regelmäßig Bestnoten – es ist im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet.
Ein Wasserschloss aus dem 19. Jahrhundert
Nach einer guten halben Stunde – gemütlichen Schrittes – stehen wir schließlich oben. Vor uns ragt das Wasserschloss aus dem 19. Jahrhundert auf. Ein imposanter Bau, aus dem das kristallklare Untersbergwasser fließt und sich seinen Weg durch die schmale Klamm in Richtung Stadt Salzburg bahnt, bevor es dann als Glanbach am Salzachspitz in die Salzach mündet. Wir bleiben dort eine Weile stehen, lesen die Inschrift auf der Tafel des Wasserschlosses und versuchen uns vorzustellen, wie sich die Wasserversorgung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl abgespielt hat. Im 19. Jahrhundert war der Besitzer der Fürstenbrunner Quelle übrigens kein Geringerer als König Ludwig II. von Bayern. Erst durch eine Schenkung 1866 wurden die Eigentumsverhältnisse geändert und die langfristige Wasserversorgung der Stadt Salzburg durch die Quelle in Fürstenbrunn sichergestellt.
Schließlich treten wir gemütlich den Rückweg an, bis das Rauschen des Gebirgsbaches immer leiser wird. Und freuen uns auf ein kühles Glas kristallklares Leitungswasser vom Untersberg.
© Fotocredits: christina-schreibt.at