Am 24. Dezember findet auf der Einsiedelei St. Georg am Palfen bei Saalfelden wieder eine besinnliche Weihnachtsandacht statt. Hoch oben auf einer der letzten bewohnten Eremitagen Europas wird in ganz besonderer Atmosphäre das Fest der Liebe gefeiert. Eine wunderbare und einzigartige Einstimmung auf das Weihnachtsfest, die man so schnell nicht vergisst.
Schon im 16. Jahrhundert war die Felsenhöhle in Saalfelden am Steinernen Meer, oberhalb vom Schloss Lichtenberg, ein beliebtes Pilgerziel. Die Menschen zog es hinauf zu einem Bildnis des Heiligen Georg, dem Schutzpatron der Tiere, das in dieser Höhle zu sehen war. Die Geschichte der Einsiedelei am Palfen bei Saalfelden beginnt ein Jahrhundert später, als Thomas Pichler, ein Bauernsohn aus Embach, 1664 die Erlaubnis erhält, sich als Einsiedler in genau dieser Höhle unweit des Schlosses Lichtenberg niederzulassen. Er war es auch, der die Höhle mit dem Bildnis des Heiligen Georg zu einer Kapelle um- und ausbaute. 13 Jahre später, 1677, wurde schließlich die Messlizenz gewährt – das heißt, ab diesem Zeitpunkt durften Eucharistiefeiern in der Felsenkapelle abgehalten werden. Die eigentliche Einsiedelei, also die Behausung, wurde unterhalb der Höhle an den Felsen gebaut. Sie verschmilzt optisch fast mit dem Fels, so eng schmiegt sie sich an den Berg. In rund 1400 Metern Seehöhe trotzt sie seit Jahrhunderten Wind und Wetter und ist bis heute ein Ort des Rückzugs und der Besinnung.
Die feierliche Weihnachtsandacht am Heiligen Abend
Mit dem Gottesdienst auf der Einsiedelei Saalfelden findet der Advent in Saalfelden-Leogang einen feierlichen Abschluss. Die Heilig Abend-Andacht am 24. Dezember beginnt um 15.00 Uhr auf der Einsiedelei, nach einer gemeinsamen Wanderung hinauf zum Palfen. Eine gute halbe Stunde wandert man bis hinauf – und wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf Saalfelden und das Kitzsteinhorn belohnt. Die Andacht selbst ist ein Erlebnis mit Seltenheitswert: Die festliche Andacht des Pfarrers, feierlich und besinnlich, und im Hintergrund der Winterwind, der in den Bäumen flüstert. Wenn dann gemächlich die Dämmerung heranzieht und unten im Tal die Lichter angehen, wenn Kerzen entzündet werden und die Geistlichen vor der beeindruckenden Felsenkulisse Worte des Friedens und der Liebe sprechen – dann beginnen nicht nur Kinderaugen zu strahlen.
Der Eremit von Saalfelden
Die Einsiedelei ist Teil der Pfarre Saalfelden, die Gottesdienste in der Eremitage übernimmt der Saalfeldner Pfarrer. An seiner Seite: Bruder Raimund von der Thannen. Der Benediktinermönch aus dem Kloster St. Lambrecht lebt in den Sommermonaten hoch oben in einer der letzten bewohnten Eremitage Europas als Eremit – ohne Strom, ohne fließendes Wasser, dafür mit sehr viel Ruhe. Er ist bereits der 32. Eremit der Einsiedelei Saalfelden. Als Einsiedler erhält Bruder Raimund kein Gehalt – weder von der Gemeinde noch von der Kirche. Er muss seinen Lebensunterhalt auf der Einsiedelei selbst bestreiten. Und obwohl die Eremiten am Palfen ein karges, einfaches Leben führen, gibt es immer wieder genügend Bewerber, wenn ein Einsiedler die Eremitage verlässt. Vielleicht ist es aber auch gerade das einfache Leben, das für die Bewerber so verlockend ist.
Weihnachtsandacht auf der Einsiedelei Saalfelden
Wann: 24.12.
Beginn: 15.00 Uhr auf der Einsiedelei St. Georg am Palfen
Hinkommen: Die Einsiedelei ist über mehrere Routen erreichbar, zum Beispiel vom Saalfeldner Ortsteil Bachwinkl aus.
Fotocredits: © Saalfelden Leogang Touristik GmbH