„Wellness“ ist ja erst ein Trend der heutigen Zeit, aber Entspannung war auch schon unseren Großeltern wichtig. Nur hatten die keine Wellness-Tempel oder Thermalbäder und mussten sich deshalb mit einfachen Mitteln behelfen.
Einfach, aber in der Wirkung nicht weniger gesund und entspannend, ist ein Bad im mit Wasserdampf aufgewärmten Heu: Im Heubadehof Pürzlbach in Weissbach bei Lofer können die Gäste ein solches Heubad genießen – das ganze Jahr über mit dem frischen Heu der Sommermonate.
Heubade & Heublumentee
Passend zum Heubad werden wir mit einem echten Heublumentee am Heubadehof der Familie Weißbacher empfangen. Über die neue Straße von Weissbach nach Pürzlbach lässt sich der Hof seit heuer auch im Winter problemlos erreichen – früher mussten die Gäste bei Schnee und Eis oft im Tal abgeholt werden. Auf der Terrasse genießen wir das herrliche Panorama der Loferer Steinberge. Der Duft von frischem Heu steigt uns schon in die Nase, die letzte Mahd des Sommers ist gerade vorbei. Nachdem wir unsere körperinternen Wasserspeicher mit dem köstlichen Tee aufgefüllt haben, bittet uns Heubademeisterin Johanna auch schon einen Stock höher in den Heuboden, wo wir das Wasser gleich wieder herausschwitzen dürfen. Der angenehme Heuduft verstärkt die Vorfreude immer mehr. Nach einer medizinischen Abklärung, ob unser Kreislauf das Schwitzen überhaupt verträgt, geht es auch schon in die Garderobe, wo wir unsere Kleidung ablegen dürfen. Übrigens können sogar Allergiker ein Heubad nehmen, weil der Blütenstaub durch die Feuchtigkeit gebunden und damit unschädlich gemacht wird.
Umgeben vom Heuduft
Eingehüllt in Leintücher gehts ins eigentliche Heubad, das einem Dampfbad ähnelt: Heiße und feuchte Luft steigt von unten auf und erhitzt das Heu. Wir legen uns auf das weiche Heubett und werden von Johanna bis zum Hals zugedeckt. Mit einem „Frohes Schwitzen!“ verabschiedet sich die Heubademeisterin für die ersten 15 Minuten. Danach wird kontrolliert, ob es den Gästen im heißen Heu auch gut geht. Wer fit ist und gerne schwitzt, kann auch bis zu 45 Minuten im Heubad bleiben und das wunderbare Aroma der Bergkräuter und Heublumen genießen. Nachdem uns Johanna wieder vom Heu befreit hat, stehen wir langsam auf und begeben uns in den Ruheraum. Als ausgebildete Masseurin bietet die Heubademeisterin optional auch Massagen nach dem Heubad an, ansonsten wird gemütlich im Ruheraum entspannt und ausgeschwitzt. Duschen sollte man nach dem Heubad nicht, damit die Aromastoffe auch gut in die Haut einziehen können.
Angenehm duftend und entspannt geht es danach hinunter in die Gaststube des Heubadehofs, wo zum Abschluss noch eine schmackhafte Jause mit hausgemachter Wurst und Gemüse aus dem Garten wartet – ein besonderes Erlebnis zu jeder Jahreszeit nimmt damit ein gemütliches Ende.