Zu schön ist die Gegend des SalzburgerLandes, um dort zu morden? Nicht, wenn es nach dem kürzlich erschienenen Buch von Oskar Feifar geht. Der Salzburger Krimiautor wählte für seine elf Kurzgeschichten ausnahmslos die schönsten Plätze aus Stadt und Land Salzburg und spickte die Tatorte und Mordschauplätze mit Informationen zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten vor Ort. So kommt der Krimi-affine Leser nicht nur in den Genuss spannender Kriminallektüre, sondern erhält ganz nebenbei noch Freizeittipps und kann auf Oskar Feifars mörderischen Spuren das SalzburgerLand erkunden. Das SalzburgerLand Magazin bat den Autor zum Interview.
Herr Feifar, Sie sind seit vielen Jahren Polizist bzw. Kripobeamter und haben davor als Kellner gearbeitet? Wie haben Sie Ihre schriftstellerische Ader entdeckt und wie kamen Sie zum Schreiben Ihres ersten Krimis?
„Ich habe es nachgerechnet und festgestellt, es sind 19 Jahre seit ich den Kellnerberuf an den Nagel gehängt habe – 15 davon bei der Kripo. Ganz schön lang. Die Sache mit dem Schreiben hat sich mehr oder weniger zufällig ergeben. Meine Lebensgefährtin liest gerne Krimis und hat einmal festgestellt, dass so viele Werke sehr ähnlich sind. Da habe ich mir überlegt, ihr einen eigenen Krimi zu schreiben. Mit der Zielsetzung, möglichst anders zu sein. Daraus resultiert nicht nur der etwas eigenwillige Schreibstil, sondern auch die Tatsache, dass ich meine Leser direkt anspreche. ‚Dorftratsch‘ war das Ergebnis dieses Versuches. Meine Freundin war es dann auch, die den Gmeiner Verlag gefunden und kontaktiert hat. Ich war ziemlich überrascht, als das Manuskript angenommen und ich gefragt wurde, ob ich Fortsetzungen schreiben könnte.“
Ist Ihre Arbeit bei der Kripo Inspiration für Ihre Bücher – oder ist das Schreiben der Bücher Ausgleich zum Beruf?
„Das Schreiben ist Ausgleich zum Beruf. Ich möchte nicht über meinen Alltag schreiben. Es macht mir mehr Spaß, eine Geschichte zu beginnen und mich, getreu dem Motto: „Mal schauen, wohin das führt“, während des Schreibens von deren Entwicklung überraschen zu lassen.“
Bez.Inspektor Strobel aus ihren Büchern ,Dorftratsch‘, ,Saukalt‘ und ,Fingerspitzengefühl‘ ermittelt ja in Niederösterreich, wo Sie zuvor lebten – wie viel ,Feifar’ ist in BI Strobel?
„Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Aber wenn Sie mich so fragen: ein kleines bisschen könnte schon sein.“
Seit 2009 leben und arbeiten Sie in der Stadt Salzburg und in Ihrem neuesten Buch „Wer mordet schon in Salzburg“ verpacken Sie 125 Sightseeing-Tipps in den elf spannenden Kurzkrimis. Kennen Sie alle diese Plätze Ihrer Wahlheimat auch persönlich?
„Ja. Bis auf einen habe ich alle besichtigt. Es schreibt sich leichter, wenn man die Umgebung, in der die Geschichte spielt, kennt. Nur den Untersberg habe ich, um ehrlich zu sein, bisher leider nicht bezwungen.“
Was lieben Sie an Ihrer Wahlheimat? Wo ist Ihr persönlicher Logenplatz?
„Die Liste der Plätze, die mir wirklich gut gefallen, ist ziemlich lang. Ich wohne schließlich an einem Ort, an den viele Menschen aus der ganzen Welt fahren, um hier ihren Urlaub zu verbringen. Das sagt doch schon etwas aus. Das Bundesland Salzburg ist so etwas wie ein Gesamtkunstwerk für mich. Egal, ob ich am Alten Markt Kaffee trinke und mein Gesicht in die Sonne halte, auf einer der unzähligen Almen sitze und das Panorama genieße, irgendwo an einem Seeufer einfach die Seele baumeln lasse oder mich in der Ruhe unseres Gartens auf der Liege verlustiere, habe ich das Gefühl, angekommen zu sein.“
Vielen Dank für das Gespräch und noch viele mörderisch gute Krimis!
Erschienen im Gmeiner-Verlag