Er rockt Konzerte mit Minimalismus und Mundart, spielt Akkorde auf seiner Gitarre und singt dazu laut über Sehnsüchte, den Schnee und alles, was das Leben so bereit hält. Er gründete zusammen mit Kollegen das Salzburger Rockhouse, das bis heute eine wahre Institution für alle Musikliebhaber und alternativ Gesinnte darstellt. Früher tobte er sich in wildem Rock aus, heute darf es auch einmal ruhiger sein. Das ist Manfred Kirchmeyer.
Geboren wurde der heute 46-Jährige in Salzburg, in, wie er es formuliert, „einfachen aber liebevollen Verhältnissen“. Die erste E-Gitarre hielt er als 14-Jähriger in den Händen – gekauft von dem Lohn, den er fürs Prospekte-Verteilen erhalten hatte. Eine lohnenswerte Investition: Sie sollte die Liebe seines Lebens werden. „Das waren damals die wilden 80er – ich hatte natürlich viele Idole, diese coolen Rocker. So wollte ich auch werden“, erzählt Kirchmeyer heute und kann sich das Grinsen nicht verkneifen.
Musiker mit Leib und Seele
Die Musik, das wollte der junge Mann schon immer zu seinem Beruf machen. Vorher wurde jedoch was „Anständiges“ gelernt. Kirchmeyer schloss eine Ausbildung zum Büromaschinen-Mechaniker. „Ein Beruf, den es heut gar nicht mehr gibt. Das ist jetzt vielleicht der IT-Techniker.“ Über kurz oder lang konnte ihn die Tätigkeit nicht halten – er schwang sich auf zu den altgeliebten Gefilden: Jene eines Musikers.
Viel Zeit verloren hatte Kirchmeyer nicht: 21 war er erst, als er das Rockhouse mitbegründete. Zeitgleich lebte er seine Leidenschaft als Sänger und Gitarrist in der Band „Roadhouse“ aus – die zur „besten Bikerockband Österreichs“ gekürt wurde. Dass er jedoch noch ganz andere Seiten als die des wilden Rockers in sich trägt, sollte der Musiker bald feststellen. Er wollte mehr, als „nur“ Musik machen. Sie an andere junge Menschen weitergeben.
Jungen Menschen das Spielen beibringen
So gründete er das „Rock- und Pop-Institut Salzburg“: Ein musikpädagogisches Unternehmen, in dem er zahllosen Jugendlichen das Gitarre-Spielen beibrachte. Nach über 1.300 Seminaren, die er neben Österreich auch in Deutschland und Italien hielt, verabschiedete er sich vom Leben eines Lehrers und beschloss, sich voll und ganz auf seine Musik zu konzentrieren.
In seiner eigenen Musikagentur inklusive Tonstudio tobt sich Kirchmeyer aus, kann nach Lust und Laune experimentieren. Der Erfolg gibt ihm recht: Über 1.000 Auftritte hatte er bereits – an 100 Tagen im Jahr ist er ausgebucht und spielt für seine Fans. „Weiter laufen, um irgendwann abzuheben, über allen schweben“, singt er in seinem Lied „Bis i fliegn konn“. Die Lieder sind ruhig und bewahren sich doch ihr Rock-Potenzial, strotzen vor Energie und Lebensfreude.
Immer ruhiger, immer einfacher
„Mit der Zeit bin ich immer ruhiger geworden und die Akkorde immer einfacher“, beschreibt es der Musiker. Alles, was er produziert, ist grundsätzlich in Salzburger Mundart verfasst. „Ich möchte nicht irgendwie abgehoben klingen, sondern ganz nah bei meinen Zuhörern sein. Es klingt irgendwie ehrlicher, wenn ich so singe wie ich auch spreche“.
Im Salzburger ORF-Studio hatte Kirchmeyer jüngst einen großen Auftritt. Von seiner neuen Komposition „I steh auf Schnee“ zeigte sich die gesammelte Intendantenschaft begeistert – eine „Hymne auf das Salzburger Winterwunderland“, in dem der Musiker die Liebe zu seiner Heimat besingt. Und damit vielen tausend Menschen, die ihm vorm Fernseher zuhören, aus dem Herzen spricht. Das ist vielleicht das Erfolgsgeheimnis von Manfred Kirchmeyer.
Hier gehts zum Wintersong auf der ORF-Homepage
Homepage: www.manfred-kirchmeyer.com