Wisst ihr, was beim Winterwandern so besonders ist? Was einem oft erst nach ein paar Minuten auffällt? Es ist die Ruhe. Die Ruhe fernab der Skigebiete. Die Ruhe im Schnee. Die Ruhe in der Natur.
Vom Natrun zur Jufenalm
Wobei, ganz so ruhig ist es bei uns zuerst eigentlich nicht, als wir uns mit unseren zwei Kindern (4, 2) aufmachen, um vom Natrun über die Jufenalm nach Hinterthal zu wandern. Die Kinder sind aufgeregt vor dem großen Abenteuer (Gondel- und Busfahrt inklusive) und an der Bergstation der Sonnbergbahn sind wir noch mit einigem Trubel konfrontiert. Wir wandern an Tom’s Almhütte vorbei, Schlitten und Bob im Gepäck, und schon nach einigen Schritten merken wir’s: Es ist plötzlich niemand mehr da. Nur perfekt gespurte Winterwanderwege, der Schnee, die Natur und wir.
Mit der Familie durch die Natur
Der Winterwanderweg von der Natrun Bergstation zur Jufenalm verläuft über leichtes Auf und Ab, mal durch offene Flächen, mal durch Wald und großteils in der Sonne. Unseren Kleinen haben wir mit Fellsack und Wärmeflasche in den Schlitten gepackt (es hat -6°C), die „Große“ motivieren wir zum Selberwandern, damit ihr nicht kalt wird. Es funktioniert, und auch die Kinder genießen die Winterwanderung, spielen im Schnee, wünschen sich Geschichten über den verschneiten Wald und staunen über die Tierspuren, die wir finden.
Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Jufenalm, das erste „Boho-Hotel und -Restaurant in den Alpen“. Genau richtig für eine Mittagspause inklusive einzigartigem Ambiente und fantastischer Aussicht. Zur Jufenalm gehört ein Wildgehege, wo Rotwild und Mufflons zu beobachten sind – die Kinder sind ganz fasziniert. Von der Jufenalm führt eine Rodelbahn hinunter nach Maria Alm. Diese nehmen wir diesmal aber nicht, sondern wandern weiter bis nach Hinterthal.
Dafür geht es zuerst ein kleines Stück bergauf, bei dem wir bei der wunderschönen Jufenkapelle vorbeikommen.
Von der Jufenalm nach Hinterthal
Der restliche Weg führt dann bergab bis zum Pichlbauer (hier würde sich bereits eine Bushaltestelle befinden) und dann relativ flach bis in das Dorf Hinterthal. Wir gehen zur Bushaltestelle gegenüber von der Hochmaisbahn, warten noch ein paar Minuten und steigen dann in den Bus zurück zum Aberg, wo unser Auto wartet. Es hat tatsächlich perfekt geklappt und war ein wunderbarer Ausflug für die ganze Familie.
Hier noch die Eckdaten:
- Start: Natrun Bergstation (1.163 m) – hierher entweder mit der Natrunbahn, Sonnbergbahn oder zu Fuß
- Gesamtlänge: Natrun Bergstation über Jufen nach Hinterthal ca. 6 km, Gehzeit ca. 2 Stunden,
- Ziel: Hinterthal (1.020 m), von hier fährt der Bus Nr. 620 zurück nach Maria Alm
Die hier beschriebene Route ist sehr empfehlenswert, in der Region warten mit über 85 km gespurten Winterwanderwegen aber noch viele weitere schöne Touren auf wanderfreudige Naturliebhaber.
Hier noch drei besondere Tipps:
- Hinterthal Triefen
- Vom Filzensattel zur Grüneggalm
- Arthurhaus – Hochkeil
Alle Winterwanderwege der Region Hochkönig findet man hier.
Fotos: © Margret Hörl