Osterfestspiele Salzburg

Vor mir der Süden: Die Osterfestspiele Salzburg 2024 entführen nach Italien

Die Osterfestspiele Salzburg, eines der besten Klassik-Festivals der Welt, finden von 22. März bis 1. April 2024 zum zweiten Mal unter dem Künstlerischen Leiter Nikolaus Bachler statt. Dieses Jahr ist das Programm inspiriert vom mediterranen Süden.

Anfang April verwandelt sich Salzburg im den Klassik-Treffpunkt für Musikliebhaber. Die Osterfestspiele Salzburg, eines der attraktivsten und besten Klassik-Festivals der Welt, finden von 22. März bis 1. April 2024  statt. Intendant Nikolaus Bachler „entführt“ das Publikum mit seinem Programm für die Osterfestspiele Salzburg 2024 in den mediterranen Süden – im Zentrum steht ganz klar Italien. „Uns alle eint das Verlangen nach dem Süden, nach Sonne, Licht und weiten Horizonten. Und so unternehmen wir zu den Osterfestspielen Salzburg 2024 eine Reise durch Italien, der Wiege der Oper“, sagt Nikolaus Bachler. „Wir haben dazu Künstlerinnen und Künstler aus der ewigen Stadt Rom nach Salzburg geladen, denn Italien ist seit Jahrhunderten mit Salzburg verbunden, durch die Kirche, die Musik und durch das theatralisch-spielerische Lebensgefühl.“

Das aus Rom stammende Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit dem langjährigen Chefdirigenten Sir Antonio Pappano eröffnet das Festival mit einer Neuproduktion von Amilcare Ponchiellis selten gespielter Oper „La Gioconda“ – die Hauptpartien singen Anna Netrebko und Jonas Kaufmann. „Die Einladung zu den Osterfestspielen Salzburg ist wahrscheinlich die beste Anerkennung für die großartige Arbeit, die das Orchester und der Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia zusammen mit Maestro Pappano in den letzten Jahren geleistet haben“, sagt der Präsident der Accademia di Santa Cecilia, Michele dall’Ongaro. „Wir sind daher sehr stolz darauf, an einem Festival teilnehmen zu dürfen, das ein Aushängeschild der internationalen Musikwelt ist und wir freuen uns, gemeinsam in dieser außergewöhnlichen Stadt, der musikalischen Wiege Europas, zu musizieren.“

Sir Antonio Pappano wird zudem auch zwei der insgesamt drei Konzertprogramme dirigieren, darunter Giuseppe Verdis Messa da Requiem. Der tschechische Dirigent Jakub Hrůša gestaltet als Gast ein Konzert mit Musik von Berlioz und Martinů, die mit ausgewählten Werken ihren ganz besonderen Blick auf Italien werfen. Ergänzt wird das Programm durch zwei Liederabende.

Alle Details und die aktuelle Programmübersicht, sowie Informationen zum Kartenkauf für die Osterfestspiele finden Sie hier: www.osterfestspiele-salzburg.at

Neuproduktion: Ponchielli „La Gioconda“

Antonio Pappano, von 2005 bis 2023 Chefdirigent des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, kehrt nach seinem letzten Opern-Dirigat von Giuseppe Verdis „Don Carlos“ 2013 bei den Salzburger Festspielen an die Salzach zurück, um Amilcare Ponchiellis „La Gioconda“ zu dirigieren. Das Werk wurde noch nie bei den Osterfestspielen gespielt. Der britische Regisseur und Intendant des Royal Opera House Covent Garden Oliver Mears inszeniert die Geschichte um die unglückliche Liebe einer Straßensängerin. Für das Bühnenbild zeichnet der deut- sche bildende Künstler Philipp Fürhofer verantwortlich.

Anna Netrebko gibt in der Titelrolle ihr lang ersehntes Osterfestspiel-Debüt, nachdem die geplante „Turandot“ wegen der Absage des Festivals im Jahr 2021 nicht stattfinden konnte. An ihrer Seite singt Jonas Kaufmann Enzo Grimaldo. Kaufmann gab sein Osterfestspiel-Debüt 2012 in „Carmen“, sang 2015 in „Cavalleria rusticana / Pagliacci“ und kehrt 2023 als Tannhäuser zurück. Für Anna Netrebko markiert die Neuproduktion ihr Rollendebüt: „Ich bin glücklich, für dieses ganz besondere Projekt nach Salzburg zurückzukehren und die Gelegenheit zu bekommen, diese wunderbare Partitur zu lernen. Ich freue mich auf mein Rollendebüt in diesem selten gespielten Stück und vertraue Maestro Pappano, wie ich es in der Vergangenheit immer getan habe, daher weiß ich, dass es großartig wird!“ Außerdem singen Agnieszka Rehlis (La Cieca), Eve-Maud Hubeaux (Laura), Tareq Nazmi (Alvise Badoero) und Luca Salsi (Barnaba).

Orchesterkonzert I: Boccherini – Berio / Ponchielli / De Sabata / Respighi

Italien aus der Sicht italienischer Komponisten ist der rote Faden, der die Stücke des Orchesterkonzerts I unter der Leitung von Antonio Pappano verbindet. Auf dem Programm steht Luigi Boccherinis „La ritirata da Madrid“ in der von Luciano Berio, von 1999 bis 2003 Präsident der Accademia di Santa Cecilia, überarbeiteten Fassung. Victor De Sabata ist heute vor allem als Dirigent in Erinnerung, am Podium der Santa Cecilia stand er zwischen 1921 und 1952 90 Mal. Er widmete sich von 1909 bis 1934 auch der Komposition und schrieb Opern, Ballette, sym- phonische Dichtungen, Klaviermusik und Bühnenmusik, darunter „Juventus“. Almicare Ponchiellis „Elegia“ aus dem Jahr 1883 und zwei der berühmtesten Meisterwerke von Ottorino Respighi, „Fontane di Roma“ und „Pini di Roma“, vervollständigen das Programm. Beide Stücke wurden in Rom vom Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia uraufgeführt.

Orchesterkonzert II: Berlioz / Mertinů

Auch das Orchesterkonzert II ist Italien gewidmet, diesmal allerdings mit Werken nicht-italienischer Komponisten, die ihren Blick auf das Land zeigen. Als Gastdirigent am Pult steht Jakub Hrůša, Erster Gastdirigent der Santa Cecilia und designierter Musikdirektor des Royal Opera House Covent Garden. Das Programm eröffnet mit „Les Fresques de Piero della Francesca“, eine stimmungsvolle symphonische Dichtung von Bohuslav Martinů, die er 1955 kom- ponierte, um die Atmosphäre des Freskenzyklus von Piero della Francesca in der Basilika von San Francesco in Arezzo zum Ausdruck zu bringen. Das Stück wurde 1956 bei den Salzburger Festspielen unter der Leitung von Rafael Kubelik uraufgeführt.
Anschließend sind zwei Stücke des Franzosen Hector Berlioz zu hören, der sich von 1831 bis 1832 in Italien aufhielt, nachdem er den Prix de Rome gewonnen hatte, der ihm erlaubte, ein Jahr lang an der Villa Medici zu leben und zu arbeiten. Inspiriert von der römischen Landschaft und den Bergen der Abruzzen komponierte er „Harold en Italie“. Der israelische Bratschist Pinchas Zukerman, der sein Debüt beim Orchestra di Santa Cecilia gibt, wird den Solopart spielen. Ebenfalls auf dem Programm steht „Le carnaval romain“, 1843 der Oper „Benvenuto Cellini“ entnommen. Hier kombiniert Berlioz Themen aus der Liebesszene zwischen Benvenuto und Teresa im ersten Akt und dem überwäl- tigenden Finale in den römischen Straßen, die vom festlichen Karneval überrannt werden.

Chorkonzert: Verdi Messa da Requiem

Das Requiem von Giuseppe Verdi – seit 1844 Ehrenmitglied der Accademia – wurde erstmals am 4. April 1898 vom Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia unter der Leitung von Stanislao Falchi aufgeführt. Seitdem hat das Orchester es bei mehr als 80 Gelegenheiten aufgeführt, unter anderem unter der Leitung von Arturo Toscanini, Tullio Serafin, Giuseppe Sinopoli, Daniele Gatti, Antonio Pappano oder Manfred Honeck. In Salzburg sind die Solopartien mit Sonya Yoncheva, Judit Kutasi, Jonas Kaufmann und Michele Pertusi besetzt. Das Orchester wird durch den Coro dell’Accademia di Santa Cecilia und den Bachchor Salzburg verstärkt.

Liederabende

Bariton Christian Gerhaher und Gerold Huber, sein langjähriger Partner am Klavier, haben ein Programm mit Liedern von Johannes Brahms – unter anderem den „Regenlied-Zyklus“ – zusammengestellt. Die gefeierte Sopranistin Lise DavidsengibtmitdiesemLiederabendihrSalzburg-DebütundgestaltetgemeinsammitTenorFreddieDeTommaso und Pianist James Baillieu einen Abend mit Arien, Liedern und Duetten von Wagner über Verdi bis Puccini und Tosti.

Tanz und Elektro

Auch 2024 möchten die Osterfestspiele Salzburg die neu gegründete Tanz- und Elektro-Sparte weiterführen und international bekannte Künstlerinnen und Künstler einladen, sich mit Italien und dem Süden zu beschäftigen. Details werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Ein Trio für Dich – das beliebte Abo der Osterfestspiele

Nach dem großen Erfolg 2023 auch 2024 wieder im Programm: „Ein Trio für Dich“ – ein Abo zum Sonderpreis, ausschließlich erhältlich am Schalter des Kartenbüros am Herbert-von-Karajan-Platz 11. Dieser spezielle Zyklus mit 30% reduzierten Preisen umfasst das Orchesterkonzert II, „La Gioconda“ und Liederabend II.

Herbert von Karajan – Salzburgs großer Dirigent

Die Osterfestspiele Salzburg waren vor allem der Verdienst eines einzelnen Salzburgers: Herbert von Karajan wurde am heutigen Makartsteg geboren, wo heute seine lebensgroße Statue in Dirigierhaltung steht. Nach dem Studium am Mozarteum und in Wien dirigierte er mit 20 Jahren zum ersten Mal das Mozarteumorchester. Ab diesem ersten Auftritt war klar, dass der Weg bis ganz nach oben führen sollte. Ab 1960 war Karajan fester Bestandteil der Salzburger Festspiele. Als er sieben Jahre später die Osterfestspiele gründete, deren Leitung er Zeit seines Lebens übernahm, setzte er nicht nur sich, sondern auch der Musikszene in Salzburg ein Denkmal.

Außergewöhnlich hohe Qualität

Karajans ausdrücklicher Wunsch und Anspruch war es, nur die höchste Qualität auf die Bühne zu bringen. Bewusst sollte das Festival deutlich kleiner gehalten werden als die Salzburger Festspiele. Nur so konnte gewährleistet werden, dass sich im Programm ausschließlich Aufführungen von Weltklassemusikern befanden und jede Vorstellung einzigartig bleiben würde. Karajan war für seinen Perfektionismus bekannt und geschätzt, und er nutzte die Möglichkeit, mit „seinen“ Berliner Philharmonikern und seinen vielen Kontakten in der ganzen Welt, nur die besten Musiker+innen und Sänger*innen zu gewinnen.

Weitere Informationen zum Programm der Osterfestspiele in Salzburg findet man hier: www.osterfestspiele-salzburg.at

Die künstlerischen Leiter der Osterfests
  • Herbert von Karajan: 1967 (Gründung) bis 1989 (Karajans Tod)
  • Sir Georg Solti: 1992/93 übernahm er die Leitung der Osterfestspiele.
  • Claudio Abbado: 1994 ergänzte Abbado bei seinem ersten Festival als künstlerischer Leiter das Programm um die „Kontrapunkte“
  • Sir Simon Rattle: 2003 übernahm der lockige Brite.
  • Christian Thielemann: ab 2013 kam Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden nach Salzburg
  • Nikolaus Bachler: 2023 bringt Bachler eine Neuausrichtung des traditionellen Festivals.

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