Pistenchefs Fritz & Fritz

„Perfekt präparierte Pisten sind unser Antrieb.“

Zwei Generationen – eine Leidenschaft: perfekt präparierte Pisten. Familie Steger ist in der Urlaubsregion Saalbach-Hinterglemm nicht nur als Inhaber des 4-SterneS-Hotels Hasenauer bekannt. Vater Fritz und Sohn Fritz sorgen im Winter zudem als Pistenchefs am Zwölferkogel für perfekt präparierte Pisten. Mit Blick auf die Ski-WM 2025 haben wir zum Generationengespräch gebeten – und werfen einen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der beiden.

Pistenchef – von einer Generation zur nächsten

Der Skisport stand in der Familie Steger schon an erster Stelle. Den konkreten Plan, Pistenchef zu werden, hatte Fritz Senior allerdings nicht: „Das hat sich eher eingeschlichen. Mein Vater hat das 30 Jahre lang gemacht und wahrscheinlich so mit 60 aufgehört. Während seiner Zeit war ich wohl ab und zu dabei. Danach hat es sich einfach so ergeben.“

 

Hauptberuflich war er damals Hotelier, heute ist er immer noch Chef, wobei sich vor allem der Rest der Familie um den Betrieb kümmert: „Am Anfang bin ich um vier Uhr morgens aufgestanden, habe im Hotel die Bestellungen geschrieben und beim Liftfahren aufgegeben. Mit der Zeit haben meine Kinder und meine Frau immer mehr das Ruder übernommen.“ An die letzte Weltmeisterschaft 1991 in Saalbach-Hinterglemm, erinnert er sich gerne zurück:

„Das war eine lustige und unbeschwerte Zeit, auch wenn ich mit meinen 20 Jahren mehr im Hotel war und mein Vater Streckenchef bei den Herren. Trotzdem war ich auf der Piste – und auch bei den Feiern danach. In meinem jungen Alter damals spielte das alles keine Rolle: Am nächsten Tag bist du einfach wieder aufgestanden. Das war schon schön!“

Was ist das Besondere an der Arbeit als Pistenchef?

Für Fritz Senior gibt es mehrere Dinge, die die Arbeit als Pistenchef besonders machen: „Du hast mit jungen Leuten zu tun, lernst interessante Menschen kennen und ich habe über die Jahre viele Freunde gefunden. Trainer, Läufer, Betreuer, Servicekräfte … Das alles ist ja mittlerweile mehrere Jahrzehnte her. Einige waren erfolgreich, andere weniger, aber alle waren unglaublich klasse Typen.“

 

Wie sein Vater ist auch Fritz Junior nach und nach in die Rolle als Pistenchef hineingewachsen: „Der Skisport war von klein auf ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich bin selbst Rennen gefahren. Irgendwann kam dann die Arbeit im Skiclub dazu, und da mein Vater das schon jahrelang gemacht hat, war es ein naheliegender nächster Schritt.“ Normalerweise arbeitet er Vollzeit im Hotel. Dass er trotzdem seiner – teils sehr zeitintensiven – Nebentätigkeit nachgehen kann, verdankt er der familiären Unterstützung im Hintergrund.

Was einen Pistenchef ausmacht

Pistenchefs sind für die Piste verantwortlich. So weit, so gut. Aber was bedeutet das konkret? Fritz Junior erklärt: „Wir müssen dafür sorgen, dass der Untergrund passt, weshalb unsere Hauptarbeit eigentlich mit dem Beginn des Winters startet. Ab diesem Zeitpunkt wird der Stock aufgebaut. Wir arbeiten praktisch auf das Rennen hin. Wenn wir die Vorbereitung nicht im Griff haben, machen wir keinen guten Job.“ Gibt es dann überhaupt so etwas wie einen typischen Tagesablauf, insbesondere vor Ereignissen wie der Ski-WM? Fritz Junior verneint:

„Kurz vor Großereignissen können wir gar nicht sagen, was wann zu tun ist, weil wir sehr vom Wetter abhängig sind. Aber meistens fahren wir um sechs Uhr morgens hoch und schauen uns die Strecke an: Was müssen wir machen? Was können wir noch machen? Gerade bei wärmeren Temperaturen ist es für uns einfacher, gleich in der Früh zu arbeiten.“

 

Inwiefern haben sich die Aufgaben des Pistenchefs verändert, wollten wir von Fritz Senior wissen: „In gewisser Weise ist alles professioneller geworden, aber auch transparenter. Früher hat man weniger hinterfragt und mehr von Hand gemacht. Heute ist der Aufwand grundsätzlich größer und wir haben Maschinen, die bestimmte Arbeiten übernehmen. Die Beschneiung ist natürlich ein Riesenfaktor und ein super relevantes Thema – nicht nur heute, sondern auch in Zukunft.“

Momente, die für einen Pistenchef entscheidend sind

Auf die Frage nach dem entscheidenden Moment für einen Pistenchef, kommt Fritz Junior auf die offizielle Streckenabnahme durch die FIS zu sprechen: „Das ist sehr wichtig und letztlich die Bestätigung für uns, dass wir im Vorfeld gut gearbeitet haben. Gemeinsam mit den FIS-Officials, unseren Rennleitern und den Verantwortlichen vom Österreichischen Skiverband fahren wir die Strecke ab. Wenn die FIS grünes Licht gibt, fällt uns ein großer Stein vom Herzen.“

 

Gibt es darüber hinaus noch weitere Situationen, in denen die Nervosität eines Pistenchefs steigt? Fritz Junior lächelt und antwortet sofort: „Wenn die Wettervorhersage ganz anders war als es die Bedingungen dann tatsächlich sind. Je nach Zeitpunkt kann zum BeispielRegen dafür sorgen, dass unsere Nerven blank liegen.“ Zwar müsse auch während des Rennens „alles passen“, aber die Nervosität baue sich vor allem in den letzten Tagen davor auf, wenn es wenig bis gar keinen Spielraum mehr gebe, um Dinge zu korrigieren.

Wie der Vater, so der Sohn?

Genau dieser Frage wollten wir auf den Grund gehen – und wissen, wer sich was vom anderen abschaut. Beide betonen den täglichen Austausch mit dem gesamten Team, wie uns Fritz Senior erklärt: „Da sind ja nicht nur wir zwei, sondern auch Harry und Manuel als weitere Pistenchefs und unsere beiden Rennleiter, Rudi und Barscht. Natürlich sage ich oft, was wir tun sollten. Was aber nicht heißt, dass es dann auch tatsächlich so gemacht wird. Die Jungen haben eigene Ideen, die oft nicht blöder sind als meine. Ganz im Gegenteil! Die Jungs haben schon was drauf.“

 

Umgekehrt fragen wir Fritz Junior, ob es etwas gibt, das er sich von seinem Vater abgeschaut hat: „Ich glaube, mein Vater trifft immer ziemlich gute Entscheidungen. Natürlich auch mit dem Team im Hintergrund. Keiner von uns entscheidet alleine. Wir setzen uns zusammen an einen Tisch, diskutieren die Möglichkeiten und setzen die beste um. Aber ich glaube, ich kann noch sehr viel lernen. Die Erfahrung kommt schließlich mit den Jahren.“

Fritz Senior über die Ski-WM im SalzburgerLand

Abschließend wollten wir noch wissen, ob der Druck bei einem Großereignis wie der Weltmeisterschaft größer ist. Fritz Seniors Antwort darauf war eindeutig: „Nein, ist er nicht. Selbst wenn du nur eine Abfahrt und einen Super-G im Weltcup hast, muss die Vorbereitung genauso perfekt sein. Aber es ist mehr Arbeit und Koordination, weil du für eine WM alle Disziplinen vorbereitest und auf der Piste relativ viel los ist.“ Und wie hat er sich gefühlt, als feststand, dass die Ski-WM 2025 im SalzburgerLand stattfinden wird?

„Als wir den Zuschlag bekommen haben, war die Freude groß – aber erst dann wurde uns so richtig bewusst, mit welchem Aufwand und welcher Bedeutung die Ski-WM verbunden ist. Die ganze Welt schaut auf das SalzburgerLand. Wir wollen und werden alles geben, um unsere Heimat bestmöglich zu präsentieren. Das ist unser Antrieb!

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