Sternenwanderer Hans

„Ich lebe hier, weil ich das von mir Übernommene erhalten und weitergeben möchte.“

Hans Steffner betreibt gemeinsam mit seiner Frau das Vier-Sterne-Hotel Steffner-Wallner in Mauterndorf im Salzburger Lungau. Neben seiner Rolle als Hotelbetreiber ist Hans aber noch viel mehr: Landwirt und Schafbauer. Geschichtenerzähler und -bewahrer. Und: Reiseführer zu einem Ziel, das so in keiner Wanderkarte steht – dem Lungauer Nachthimmel. Was es damit auf sich hat? Das erzählt uns „Sternenwanderer“ Hans im Interview …

Verbunden mit der Region

Die Verbundenheit mit der Geschichte und den Menschen im Salzburger Lungau kommt bei Hans nicht von ungefähr. „Ich habe das Glück, ein tausend Jahre altes Gasthaus betreiben zu dürfen. Da denkt man schon darüber nach: Was war da früher? Wer hat hier vor 1.000 Jahren geschlafen?“

Gemeinsam mit seiner Frau Hermi hat er die historischen Gemäuer im Herzen von Mauterndorf in ein modernes Ski- und Wanderhotel verwandelt. Den Mittelalter-Charme hat das „Steffner-Wallner“ dabei aber nie verloren. Wo früher Stallungen und Pferdekutschen das Bild bestimmten, urlauben heute Gäste umgeben von selbst angebautem Gemüse, von Pferden, Hasen und anderen Tieren.

 

Besonders die Schafe haben es Hans angetan: „Wir haben seit zwei Jahren elf Ouessantschafe, die kleinste Schafrasse Europas. Die haben wir alle sehr ins Herz geschlossen. Dieses Jahr haben sie Junge bekommen, und eines mussten wir sogar mit der Flasche aufziehen.“

Wandern zu neuen Perspektiven

Diese Nähe zur Natur will Hans auch an seine Gäste weitergeben. Und ihnen dabei eine andere Seite des Lungaus zeigen, der 2012 von der UNESCO zum Biosphärenpark ernannt wurde. Denn für den Mauterndorfer Hotelbetreiber steht fest: Im Lungau ticken die Uhren anders.

Es ist alles ein bisschen langsamer. Früher war langsam schlecht. Heute ist diese neue Langsamkeit genau das, was viele Gäste wertschätzen!

 

Um seinen Gästen dieses Gefühl der Entschleunigung weiterzugeben, nimmt Hans sie mit in die spektakuläre Natur des Lungaus. Zu Orten und Plätzen, wo sie auf natürlich Art und Weise herunterkommen können – anders, als sie es vom typischen Wellness-Urlaub gewöhnt sind. „Wir brauchen keinen großen Spa-Bereich, keine Hintergrundmusik. Wir brauchen viele, viele Dinge nicht.“

Alles, was es braucht, ist für Hans ein Blick Richtung Himmel. Denn bei seinen „Sterndalwanderungen“ zeigt er den Gästen eine ganz andere Perspektive auf den Lungau – auf die wahren „Stars“ des Biosphärenparks. „Ich habe eine ganze Reihe von Gästen, die nicht wissen, was ein Sternenhimmel ist. Die leben in der Großstadt, die haben das noch nie gesehen, was da oben in der Nacht passiert. Die haben in der Heimat eine so hohe Luftverschmutzung, speziell in den Ballungszentren.“

 

Auf seinen Wanderungen nimmt Hans die Städter mit zu Plätzen, an denen die Nacht in all ihren Facetten zu sehen und zu spüren ist. „Mond, Sterne, Wolken, Wind – mich fasziniert dieses Naturphänomen, das tagtäglich über uns wacht.“ Vom Nachthimmel schweift der Blick über die anderen Naturschätze des Lungaus. Über glitzernde Bergeseen, Gipfel und Wälder.

Ich bringe den Leuten auch das Thema Holz näher. Was es bedarf, bis ein Baum so groß ist, an Jahrzehnten des Wachstums, bis er gefällt werden kann und du dein Bett daraus kriegst. Das gehört in den Köpfen der Menschen verankert, und das nehmen sie auch ganz gut mit, wenn sie vor Ort in der Natur sind.

Miteinander in eine lebenswerte Zukunft

Die Natur bestimmt einen großen Teil des Lebens von Hans Steffner – beruflich und privat. „Wenn mir im Betrieb die Decke auf den Kopf fällt, flüchte ich gern in den Wald, in die Natur oder zu meinen Tieren. Da kannst du dich erden, da wird man demütig.“

 

Auch den Betrieb führt der Lungauer bewusst im Einklang mit der Natur. Sein Ziel: möglichst autark werden. „Wir haben heuer begonnen, einen Gemüsegarten anzulegen. Das machen wir mit großer Freude. Das ist einfach etwas ganz anderes, wenn du einen frischen Kopfsalat aus dem Garten isst, oder wenn du ins Geschäft gehen musst und Obst und Gemüse aus Gegenden holst, von denen du noch nie gehört hast.“

Neben der Natur sind es für Hans vor allem die Menschen, die seine Heimatregion ausmachen. Und auch hier will der Mauterndorfer mehr Bewusstsein für ein natürliches Miteinander schaffen:

Die Menschen haben sich voneinander entfernt, in allen Lebensbereichen. Man hat sich eingeigelt. Dieser ungezwungene, persönliche Kontakt ist leider etwas verloren gegangen und ich wünsche mir, dass sich das wieder ändert. Wir sollten das Miteinander wieder auf die Reihe bekommen, damit es für die, die nach uns kommen, lebenswert ist.

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