Skitourengeher ziehen eine gerade Spur durch den Tiefschnee des Großvenedigers.
© SalzburgerLand Tourismus - Skitour auf den Großvenediger

10 TO-DOs vor jeder Skitour

Die richtige Vorbereitung in den Bergen

Das Aufsteigen in die luftigen Höhen, die vollkommene Stille am Berg, der Moment, wenn man dann endlich oben am Gipfel steht und die ganze Welt einem zu Füßen liegt. Ein wahrer Genuss! Doch bevor Sie sich an das Abenteuer Skitouren wagen, gilt es, die Sicherheit im Auge zu behalten und genau zu planen. Wie gut, dass wir gemeinsam mit der Bergrettung Salzburg 10 TO-DOs erarbeitet haben, die man vor keiner Skitour vergessen sollte. Von der Planung bis zum Check der Ausrüstung, der Wahl der passenden Skitour bis hin zum Verhalten am Berg in Corona-Zeiten.

1.Einen genaue Skitouren-Planung erstellen

Planung ist das halbe Leben. Dieser Satz, den man sonst immer nur aus Omas Mund hört, bekommt in den Bergen eine ganz andere, ja gewichtigere Bedeutung. Denn mit guter Tourenvorbereitung kann man das Risiko im alpinen Bereich um ein Vielfaches verringern und schützt somit Leben. Das eigene, das der Bergkameraden und auch das der Rettungskräfte.

Hat man eine Skitour für sich entdeckt, dann gilt es folgende Fragen ehrlich und realistisch für sich zu beantworten:

  • Wie sieht das Wetter am Tag der Tour aus und mit welchen Umbrüchen und Veränderungen muss gerechnet werden?
  • Ist die Tour im Rahmen meines Könnens, meiner Erfahrung, meiner Ausrüstung und meiner konditionellen Möglichkeiten?
  • Wer kommt alles mit und passt die Tour auch zu allen Teilnehmern?
  • Kann die Tour unterwegs abgebrochen werden?
  • Gibt es Hütten und andere Schutzeinrichtungen, in die man sich zurückziehen kann und die einem Schutz vor schlechtem Wetter bieten?

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Sollte man bei einer dieser Fragen Bauchweh haben oder die Situation nicht genau einschätzen können, so ist es immer sicherer, eine andere Tour zu suchen bzw. sich professionellen Rat zu holen. Auf der Website der Bergrettung Salzburg findet man viele Informationen, die einem in der Planungsphase nützlich sein können.

Was Balthasar Laireiter, Landesleiter der Salzburger Bergrettung über den Wert einer guten Planung zu sagen hat, warum man in Zeiten von Corona vielleicht nicht die allerschwersten Touren in Angriff nehmen sollte und warum es für uns Menschen wichtig ist, in der Natur zu sein, lesen Sie im Interview im SalzburgerLand Magazin.

2.Fitness und Gesundheit im Auge behalten

Ist man krank oder fühlt sich nicht fit, dann hat man in den Bergen nichts verloren. Punkt. Hier gilt es wie so oft, den eigenen Hausverstand einzuschalten. Denn auch wenn man nur eine leichte Verkühlung verspürt, sollte man nicht vergessen, dass Tourengehen ein Ausdauersport ist und  vor allem Herz und Kreislauf so einiges abverlangt. Vor allem in Zeiten von Corona sollte man auch bedenken, dass man tunlichst vermeiden sollte, jemanden anzustecken und so das Gesundheitssystem zu belasten.

© SalzburgerLand Tourismus, HP Kreidl

3.Lawinensituation vorab checken

Lawinen gehören zu den ganz großen Gefahren der Berge und nur wer sich mit den Gefahren, die durch sie ausgehen, auskennt, kann sich guten Gewissens in den Bergen bewegen. Organisationen wie die Bergrettung Salzburg, der Österreichische Alpenverein oder die Naturfreunde bieten regelmäßig Lawinenkurse an. In der Vorbereitung auf eine Tour sollte man sich rechtzeitig über den aktuellen Lawinen-Lagebericht (u.a. auf www.lawine.salzburg.at) informieren und die geplante Tour danach ausrichten.

4.Ausrüstung kontrollieren

Das mit der Ausrüstung ist so eine Sache. Einerseits muss diese vollständig sein, um auf unvorhergesehene Situationen schnell und zielgerichtet reagieren zu können, andererseits sollte der Rucksack auch so leicht wie möglich sein, um nicht zu kräftezehrend am Rücken zu hängen. Notfallausrüstung ist Pflicht! Diese besteht aus LVS (Lawinenverschütteten­suchgerät), einer Lawinenschaufel, einer Lawinensonde und einer Erste-Hilfe-Ausrüstung samt Biwaksack und Mobilfunk. Viele Skitourengeher wollen auch keinen Fuß, bzw. Ski ohne ihren Lawinenairbag, auch ABS-Rucksack (ABS-Avalanche Airbag System) genannt, in den Tiefschnee setzen. Dabei handelt es sich um ein wiederverwendbares Rettungsgerät, das die Überlebenswahrscheinlichkeit von Personen, die von einer Lawine erfasst werden, erhöhen soll. Doch Vorsicht: Der ABS-Rucksack erhöht bei vielen Sportlern die Risikobereitschaft. Ein absolutes No-Go! 

Unser Tipp: Bitte unbedingt die Batterien des LVS-Geräts vor der Tour kontrollieren!

5.Trinken und Pausieren

Planen Sie auf Ihrer Tour genügend Pausen zum Trinken ein. Denn was im Tal ein gutgemeinter Ratschlag sein kann, ist in der Bergen Pflicht. Flüssigkeit, Energie und Pausen sind notwendig, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten und konzentriert bleiben zu können. Ideal sind heiße, isotonische Getränke und leichte Nahrung wie Müsliriegel oder Trockenobst. Und bitte vergessen Sie nicht: Eine Gruppe ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied! 

6.Wetter und Lawinensituation im Blick behalten

Was in der Planung schon einen hohen Stellenwert gehabt hat, wird während der Tour zur eigenen Lebensversicherung. Wetter und Lawinensituation können sich leicht ändern und sind oft nur vor Ort wirklich einschätzbar. Aus diesem Grund sollte man beide immer im Auge behalten. Und ist man dem Ziel oder dem Gipfel noch so nahe: Sobald es Anzeichen für Gefahr gibt, heißt es umdrehen und vorsichtig ins Tal zurückkehren.

7.Abstand halten

Das ist nicht nur in Zeiten von Corona wichtig. Tourengeher belasten den Schnee und lösen viele Lawinen selbst aus. Entlastungsabstände von zehn Metern beim Aufstieg über steile Hänge über 30 Grad Neigung sind daher immer einzuhalten. Sobald man zu einer Spitzkehre gelangt, wird man sich über den komfortablen Abstand freuen. Bei der Abfahrt sollte man dann unbedingt 30 Meter Mindestabstand halten.

 

8.Stürze vermeiden und Helm tragen

Klar, Stürze können passieren, sollten aber im Sinne der Sicherheit im alpinen Raum vermieden werden. Denn wer weiß schon, was sich unter der Schneedecke verbirgt. Außerdem nimmt ein Sturz der Oberfläche Stabilität, was Lawinen und Schneebretter auslösen kann. Wichtig: niemals ohne Helm abfahren!

9.Nur zu Gast in der Natur

In der Natur sind wir Gäste und müssen uns auch dementsprechend verhalten. Dazu gehört, dass kein Abfall zurückgelassen und Lärm vermieden wird. Das Leben von Pflanzen und Tieren ist im Winter besonders herausfordernd und Störungen sind so gut es geht zu vermeiden. Wildtiere fahren ihren Energiehaushalt im Winter herunter, schalten auf Sparflamme und brauchen Ruheräume, wo sie sich zurückziehen können. Geben wir ihnen diese Ruhe, indem wir auf markierten Wegen und Routen bleiben und vermeiden wir Lärm, um die Tiere nicht unnötig aufzuschrecken. Genauere Informationen hierzu findet man auf der Website von ‚RESPEKTIERE deine Grenzen Salzburg‘.

10.Aktuelle Corona-Situation

Heuer ist vieles anders und nur gemeinsam schaffen wir es, sicher und gut durch den Winter zu kommen. Zusammenhalt ist das ganz große Stichwort und wir bitten alle Wintersportler darum, sich in diesem Jahr speziell an die Regeln zu halten und nur dort ins Gelände zu gehen, wo es auch erlaubt, bzw. nicht verboten ist. Hier geht es zu unserer Liste an Pistenskitouren, die aktuell geöffnet sind.

Schaltet man den Hausverstand ein, dann gibt es kaum Unterschiede zwischen den Verhaltensregeln am Berg und denen, die jetzt gerade Corona bedingt einzuhalten sind. Alles, was das Thema Sicherheit betrifft, gilt immer und ist auch immer zu beachten. Die Coronaregeln, wie Abstand halten und wer mit wem unterwegs sein darf, gelten natürlich auch am Berg und müssen selbstverständlich eingehalten werden. Gerade jetzt ist die Bewegung im Freien sehr wichtig, sie tut den Menschen gut und ist bei Einhaltung der Regeln mit relativ wenig Gefahr verbunden. Natürlich ist jetzt nicht die Zeit, besonders schwere Touren in Angriff zu nehmen, weil man so mögliche Einsätze und Belastungen des Gesundheitssystems bestmöglich vermeiden kann.

© David Wallmann

Unser Tipp:
Nur wer absolut orts- und lawinenkundig sowie gut ausgerüstet ist, sollte gesicherte Pisten verlassen. Im Zweifelsfall sollte man sich in die geschulten Hände eines Guides begeben. Sicherheitsausrüstungen und Kenntnisse über deren Benutzung sind ebenfalls ein Muss, genauso wie das regelmäßige Üben der Personensuche im Schnee. Sicherheits-Sets können in Sportgeschäften und Skischulen in den Skigebieten ausgeliehen werden.

Hier geht’s zu den Sicherheitsregeln abseits der Pisten und der Skitouren- und Freeride-Checklist.

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