Vom Quereinsteiger zum Trendsetter
Wenn man das bezaubernde Chaletdorf am Fanningberg zum ersten Mal sieht, mag man kaum glauben, dass es nicht von langjährigen Branchenprofis geführt wird. Denn der Anblick, der sich einem bietet, ist wie aus dem sprichwörtlichen Bilderbuch: gemütliche Hütten, mächtige Berggipfel, sattgrüne Tannenwipfel, sprudelnde Bächlein … Für diesen Urlaubertraum mitten im Salzburger Lungau sind allerdings zwei absolute Quereinsteiger verantwortlich.
Die gelernte Kindergartenpädagogin Katharina Bauer und ihr Mann Andreas, der beruflich eigentlich aus dem Tief- und Straßenbau kommt, eröffneten 2019 das Almfdorf Omlach im Salzburger Lungau. Seit damals hat sich in der Welt viel getan – am urigen Fanningberg ist aber vieles gleich geblieben. Denn die Natur lässt sich nun mal nicht von gesellschaftsbezogenen Trends beeindrucken.
Es braucht nicht immer die volle Action, es ist auch mal schön, einfach nur dazusitzen und beim Frühstücken dem Vogelzwitschern zuzuhören. Da sind wir sozusagen voll im Trend: Weg vom Trubel und zurück zur Natur.
Ein Spielplatz für die Kleinen
Wir haben Katharina gefragt, was ihr an ihrem Job am besten gefällt: „Es ist einfach abwechslungsreich, denn kein Tag ist wie der andere. Es ist immer irgendetwas Neues und Unvorhergesehenes dabei.“ Auch für die kleinen Gäste kommt trotz der Ruhe, die in der Lungauer Natur ausgekostet werden kann, keine Langeweile auf.
Dafür sorgt vor allem der riesengroße Spielplatz direkt hinter dem Chaletdorf. Wer dabei an Sandkasten, Rutsche und Co. denkt, irrt jedoch.
Wir haben uns bewusst gegen einen klassischen Spielplatz entschieden. Weil wir finden, dass es so wichtig für die Kinder ist, wieder mit natürlichen Sachen zu spielen und zu lernen, sich mit sich selbst zu beschäftigen, nicht nur mit vorgefertigtem Spielzeug.
Ihre Ausbildung als Kindergartenpädagogin kommt Katharina zugute, wenn sie den jüngsten Urlaubsgästen jenen Spielplatz näherbringt, wo sie als Kind selbst so viele Stunden verbracht hat. Im Rahmen des „Waldkids“-Programms nimmt sie die kleinen Entdecker mit zu spannenden Abenteuern im Wald. Wo aus „Zuschgeln“ (Lungauerisch für Tannenzapfen) Kühe, Menschen oder Fantasiewesen werden, und wo bei Bewegungsspielen und beim Bauen von Naturmandalas ganz von selbst eine Beziehung zur Natur entsteht. „Wir machen das mit den Kindern immer gleich am Anfang der Woche, damit sie wissen: Hey, wir brauchen nur über den Zaun klettern, und dann ist da unser Spielplatz!“
Wald-Workouts für die Großen
Was den Kleinen guttut, ist auch für die Großen ein echter Mehrwert. Denn während die erwachsenen Gäste im Winter beim Ski-in/Ski-out ihren Puls in die Höhe treiben können, nimmt Katharina sie im Sommer kurzerhand mit zum Wald-Workout. Fernab von Spinning-Rad und Laufband wird hier in und mit der Natur an der persönlichen Fitness gearbeitet. „Obwohl die Runde meist dieselbe ist, gibt es im Wald immer irgendwas Neues. Mal liegt da zum Beispiel ein Ast am Boden, der dann einfach ins Workout eingebaut wird.“
Die Nähe zur Natur macht für Katharina den wahren Mehrwert des Trainings aus:
Auch wenn es noch so anstrengend ist – der Wald gibt einem einfach Kraft. Ich finde es viel entspannender, wenn man während dem Workout die Vögel zwitschern und das Bacherl rauschen hört. Auch der Geruch des Waldes ist sehr beruhigend.
Genuss in der Gemeinschaft
Neben Sport und Naturerlebnis wird im Almdorf Omlach auch der Genuss großgeschrieben. Schon beim Frühstück genießen die Gäste frische Milchprodukte von der nahegelegenen Alm, die von Katharinas Bruder bewirtschaftet wird. Dieses Miteinander macht für Katharina den großen Reiz des Lungaus aus:
Wir dürfen in einer wunderschönen Gegend leben. Hier ist man mitten in der Natur, und es wird noch alles mit viel Liebe gemacht. Ich finde, das ist das Schöne bei uns, dass man sagt, wir helfen zusammen und wir halten zusammen.