So ein G’riss um die Kripperlfiguren
Ein Werkstattbesuch bei Peter Volgger ist nicht nur zur Weihnachtszeit ein beeindruckendes Erlebnis. Der Uttendorfer zählt zu den besten Krippenfigurenschnitzern Österreichs und hat mit seinen perfekten Figuren seine eigene Ära begründet. Mit den ausdrucksstarken Gesichtern, authentischen Körperhaltungen und eleganten Faltenwürfen scheint jeder einzelnen Figur eine Seele innezuwohnen: Eingehaucht von Peter Volgger, der mit höchster Präzision, Professionalität und Detailtreue ans Werk geht. Neukunden warten mehrere Jahre auf handgeschnitzte Krippenfiguren, doch das Warten lohnt sich, denn die kleinen Kunstwerke sind extrem kostbar. Wir haben ihm über die Schulter geschaut, wie aus heimischen Zirbenhölzern echte Persönlichkeiten entstehen.
Ein gut gehütetes Waldgeheimnis
Kein einziger Wegweiser und keine Markierung waren zu finden, als wir uns auf den Weg in den „Wiegenwald der Zirben“ im hinteren Stubachtal aufmachten. Wie gut, dass der Nationalpark-Ranger die Gegend rund um den Enzingerboden und der Weißsee Gletscherwelt kennt wie seine Westentasche. Es ist ein wunderbares Fleckchen Erde und ein Naturjuwel, das wir uns von ihm zeigen ließen, denn im „Wiegenwald der Zirben“ wachsen die ältesten Zirben des Nationalparks Hohe Tauern. Auf dem Weg entdeckten wir tiefschwarze Moortümpel, einen scheuen Alpensalamander und neongelb leuchtende Wolfsflechten. Menschen begegneten wir in diesem fragilen Naturraum nicht, und das war auch gut so. So konnten wir uns ganz der Mystik dieses Kleinods hingeben, das schon die Salzburger Fürsterzbischöfe unter besonderen Schutz stellen ließen.
Das überlieferte Baumwissen der Kelten
Sie waren ein faszinierendes Volk, dessen Wissen bis heute in vielen Teilen erhalten geblieben ist: Die Kelten! Ein Stamm mit rund 200 Menschen hat in Uttendorf/Weißsee gesiedelt – hoch oben am Stoanabichl, wo die Sonne die Holzbauten erwärmte, wo Kupfererz abgebaut wurde und das Salzachtal gut überblickt werden konnte. Heute erinnert das liebevoll rekonstruierte Keltendorf an die Urbevölkerung, die in einem engen Verhältnis mit der Natur lebte. Die Kelten hielten Bäume für beseelt, die Ausbildung zum Druiden dauerte ein halbes Leben: Die Menschen kannten nicht nur die Wirkweisen der Bäume, sondern verstanden sich auch darauf, sich mit deren Stärke und Kraft zu verbinden. Heute lädt ein Baumkreis inmitten des Keltendorfes dazu ein, den „Botschaften der Bäume“ zu lauschen.