a1. Warum sind die Salzburger Festspiele so berühmt?
In Salzburg wurde immer schon Kultur und Musik gefördert. Als der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal in den 20er Jahren die ersten Festspiele begründete, betrat Salzburg dann endgültig die Weltbühne durch sein jährlich wachsendes Festival auf höchstem Niveau. Dank Herbert von Karajan, der als gebürtiger Salzburger einiges geleistet hat, um die Festspiele auf Weltniveau zu bekommen, festigte sich dieser Ruf.
2. Was wird gespielt?
Die Festspiele sind ein Musikfestival, das sich mit den großen Komponisten und Autoren der letzten Jahrhunderte beschäftigt aber auch zeitgenössische Musik bekannt macht. Grob lassen sich die Aufführungen in drei Bereiche einteilen.
Oper: Die fulminanten Aufführungen in der Felsenreitschule und dem Haus für Mozart sind mit Stars der Szene gespickt. Neben Mozart-Opern werden auch viele Aufführungen italienischer Komponisten sowie moderne Werke dargeboten.
Schauspiel: Der Jedermann als wichtigste Stütze der Festspiele wird von österreichischen Autoren wie dem Salzburger Thomas Bernhardt (ein Schwerpunkt im Jahr 2016) und internationalen Namen wie Shakespeare und Samuel Beckett und vielen anderen wechselnden Autoren ergänzt.
Konzert: Solistenkonzerte, Kammerkonzerte, Matinéen und Orchesterkonzerte: Hier spielt die klassische Musik, die den größten Teil der Festspiele ausmacht. Allerdings sind auch zeitgenössische Komponisten jedes Jahr mit ganz besonderen Uraufführungen vertreten. Mit den Wiener Philharmonikern steht eines der besten Orchester der Welt auf der Bühne und auch ansonsten geben sich große Namen die Klinke der vielen Spielstätten in die Hand.
3. Wo wird gespielt?
Festspielbezirk: Der Großteil der Festspiele wickelt sich mitten in der Altstadt ab: Das Festspielhaus, die Felsenreitschule und das Haus für Mozart übernehmen den Löwenanteil. Dazu gesellen sich die traditionellen „Jedermann“-Vorstellungen vor dem Dom (bei schlechtem Wetter im Festspielhaus), und Konzerte in Kollegienkirche, Peterskirche und dem Dom selbst. Aber auch im nahegelegenen Republic, im Mozarteum oder in der Aula der theologischen Fakultät, spielt sich einiges ab.
Schön gewählter Außenposten der Festspiele ist die Pernerinsel in Hallein.
4. Wo erhalte ich Tickets
Alle Vorstellungen sind gut besucht und viele sind Monate im Vorhinein schon ausgebucht. Es lohnt sich, seinen Besuch schnell zu fixieren und Tickets bald nach Bekanntgabe des Spielplans zu buchen. Zur Bestellung
Während der Festspiele lohnt sich ein Blick auf die Restkarten-Liste. Besonderer Tipp bei Schönwetter: Eine Stunde vor jeder Jedermann-Vorstellung kann man sich in der Franziskanergasse um Stehplatzkarten bemühen und wer Glück hat, sieht so auch kurzfristig eine der hochbegehrten Aufführungen.
5. Was hat es mit den Pfingstfestspielen und Osterfestspielen auf sich?
Neben den „großen“ Festspielen im Sommer gibt es noch die Osterfestspiele und die Pfingstfestspiele. Diese sind besonders Herbert von Karajan zu verdanken und gehen somit aus den Salzburger Festspielen hervor. Einige Produktionen (vor allem Opern) der beiden Festivals werden an anderen Opernhäusern und auch bei den Sommerfestspielen übernommen. Beide Veranstaltungen sind allerdings deutlich kürzer, als die Salzburger Festspiele mit ihren 6 Wochen Dauerspielplan.
6. Eintrag in das UNESCO „Memory of the World“-Register
Vor 30 Jahren, 1992, gründete die UNESCO das Programm „Memory of the World“, das zum Ziel hat, die weltweiten Bemühungen um den Dokumentenerhalt und die Zugänglichmachung von Information zu fördern. Seit 2014 führt die Österreichische UNESCO-Kommission das nationale österreichische Dokumentenerbe-Register, das Dokumente und Dokumentenbestände mit herausragender Bedeutung für die österreichische Geschichte listet.
Die Salzburger Festspiele verwahren ein über die Jahrzehnte gewachsenes Archiv von Mitschnitten und Aufnahmen aus über 80 Jahren Festspielgeschichte. Dieser Schatz, der einzigartige Höhepunkte der europäischen Musik- und Theatergeschichte dokumentiert, wurde seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums Wien gehoben, durch die Mediathek professionell digitalisiert und dauerhaft gesichert, womit auch der langfristige Zugang zu der Sammlung gewährleistet ist.
„Mit dieser Kooperation hatten sich die Salzburger Festspiele 2020 zum 100-Jahr-Jubiläum und die Österreichische Mediathek zum 60. Geburtstag gegenseitig ein kostbares Geschenk gemacht: Durch die Digitalisierung von Hausmitschnitten konnten wir wichtige Produktionen dem Vergessen entreißen. Der Mediathek kommt dabei eine bedeutende Rolle als Bewahrerin des kulturellen Erbes Österreichs zu. Dass die österreichische UNESCO-Kommission die außergewöhnlichen Dokumente der Festspielgeschichte nun in das nationale ,Memory of the World‘-Register aufnimmt, erfüllt uns mit Dankbarkeit und ist zugleich Ansporn, auch andere Schätze des Festspielarchivs zu heben und besser zugänglich zu machen“, freut sich Margarethe Lasinger, Leitung Dramaturgie, Publikationen & Archiv der Salzburger Festspiele.
Nachdem nun die wichtigsten Fragen geklärt sind, fehlen nur noch Sie. Freuen Sie sich auf dieses einzigartige Klassik-Festival und werfen Sie einen Blick auf die Unterkunftsliste.