Zimmermädchen Sabrina

„Mir ist es wichtig, dass alle zusammenhalten.“

Sabrina ist 27 Jahre alt, gebürtige Rumänin und bereits seit über zehn Jahren in Österreich. Seit zwei Jahren arbeitet die Mutter eines fünfjährigen Sohnes als Zimmermädchen im Aktivhotel Alpendorf in St. Johann im Pongau. Wie genau ist es dazu gekommen? Was gefällt ihr an ihrem Beruf und wie sehen ihre Pläne für die Zukunft aus? Wir haben uns mit Sabrina an ihrem Arbeitsplatz unterhalten.

Aller Anfang ist … nicht immer leicht

Ursprünglich sind lediglich Sabrinas Eltern nach Österreich gekommen, da ihr Vater ein Jobangebot erhielt. Gemeinsam mit ihrer Schwester blieb Sabrina zunächst in Rumänien bei den Großeltern und reiste erst ein paar Jahre später nach. Dann ging sie ein Jahr in die Schule, war sich aber schnell sicher, lieber eine Lehre beginnen zu wollen.

Das gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht: „Meine Sprache war nicht so gut wie heute. Ich habe Bewerbungen geschickt und war auch viel schnuppern, aber alle haben gesagt, du sprichst nicht genug Deutsch. Wir brauchen dich zum Arbeiten und nicht zum Deutsch Lernen. Deshalb habe ich auch erstmal nichts gefunden und war ein Jahr zu Hause.“

Eine Bekannte bot ihr schließlich an, ihren Job als Zimmermädchen zu übernehmen – in einer kleinen Pension und lediglich für eine Saison. Sabrina, die nicht mehr den ganzen Tag zu Hause sitzen wollte, sagte zu. Dieser erste Job in Österreich hat ihr zwar gefallen. Noch besser gefällt ihr aber ihre Tätigkeit im Aktivhotel Alpendorf, in dem sie nun bereits seit zwei Jahren angestellt ist: „An meinem vorherigen Arbeitsplatz war ich das einzige Zimmermädchen. Hier gibt es noch zwei Kolleginnen, die auch aus Rumänien sind. Das hat mir den Start erleichtert.“

 

Wie gelang es ihr nun, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern? „Ich habe zu Hause gelernt. Wenn ich mir heute meine Sätze von damals anschaue, muss ich lachen. Sie waren einfach nicht richtig. Ich habe mich immer wieder zu Hause hingesetzt und gelernt, kam aber natürlich auch zunehmend mit anderen Menschen ins Gespräch.“

Was Sabrina in ihrem Berufsalltag wichtig ist

Grundsätzlich arbeitet Sabrina von acht bis vierzehn Uhr. Wenn jemand Urlaub hat oder krank ist, kommt es durchaus vor, dass sie früher startet oder länger bleibt. Der Zusammenhalt im Team ist für sie das, was das Arbeiten im Aktivhotel Alpendorf ausmacht:

Wichtig und schön ist es, dass wir alle zusammenhalten. Ich verstehe mich mit allen Kolleg*innen sehr gut und komme mit Freude zur Arbeit.

Der Arbeitsalltag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem alles Wichtige besprochen wird. Dazu gehört auch die Liste, die angibt, was zu tun ist, sprich welche Gäste ankommen und welche abreisen. Je zwei Stubenmädchen sind für die Zimmerreinigung in einem der drei Stockwerke zuständig. Sabrina reinigt die Zimmer in der ersten Etage.

 

Doch nicht nur das: Am Vormittag werden neben den Zimmern auch die Sauna und das Hallenbad für die Gäste vorbereitet. Manchmal gehören auch Aufräum- oder Putzarbeiten an der Rezeption, im Kinderbereich oder auf der Terrasse zu Sabrinas Aufgaben. Schließlich soll das Hotel für die Gäste glänzen – und genau dafür ist Sabrina Tag für Tag im Einsatz.

Zimmermädchen sein in Zeiten der Pandemie

Auch für die Zimmermädchen im Aktivhotel Alpendorf änderte sich der Arbeitsalltag durch die Corona-Pandemie. Eine Zeit lang blieben Sabrina und ihre Kolleg*innen zu Hause. Zwar genoss sie es, Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen, wäre aber gerne auch ihrem Beruf weiter nachgegangen: „Ich mag es schon, mal daheim zu sein, aber nicht so lange. Für mich passt es perfekt, dass ich vormittags arbeite und nachmittags bei meinem Kind bin.“

 

Lange war ungewiss, ob und wann die Arbeit wieder aufgenommen werden könne. Da man nicht genau wusste, wie es weitergehen würde, wurde der Betrieb letztendlich mit einem Zimmermädchen weniger aufgenommen. Sabrina erzählt weiter: „Die Pandemie brachte außerdem Extra-Arbeit mit sich, das Desinfizieren. Seitdem behandeln wir alles, was man angreift, nach dem eigentlichen Putzen mit einem speziellen Desinfektionsmittel.“

Sabrinas Wünsche und Pläne für die Zukunft

Irgendwann hat Sabrina schon vor, nach Rumänien zurückzugehen. Davor kann sie sich aber gut vorstellen, noch einige Jahre im Aktivhotel Alpendorf zu bleiben. Aktuell ist daher eine Weiterbildung zur Hausdame geplant:

Ich werde im November einen Hausdame-Kurs machen. Da wir noch ein weiteres Hotel die Straße rauf dazubekommen haben, brauchen wir eine weitere Hausdame. Sylvia, meine Vorgesetzte, hat dabei an mich gedacht. Hausdamen kümmern sich um die Zimmermädchen, teilen deren Dienste ein. Sie bestellen Wäsche und Putzmittel. Ja, sie haben die Augen einfach überall.

Apropos Augen überall: Der Gästekontakt hat in Sabrinas Karriere bisher sowohl zu den schönsten wie auch zu teils fast schon unangenehmen Momenten geführt: „Wir fragen natürlich immer, ob der Gast noch etwas braucht. Besonders schön ist es, wenn Gäste offen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Andererseits ist es auch schon vorgekommen, dass ich ein Zimmer betreten habe, wenn der Gast sich gerade umgezogen hat – oder im Bad war, obwohl ich dachte, es sei niemand mehr im Zimmer. Aber das kann einfach vorkommen, und die meisten nehmen es mit Humor.“

 

Im SalzburgerLand angekommen

Das SalzburgerLand war vor zehn Jahren Sabrinas erste Anlaufstelle in Österreich. Am Anfang war es nicht leicht für sie, sich an die Umgebung zu gewöhnen und Anschluss zu finden: „Ich habe niemanden gekannt. Bis auf meine Eltern sind meine Familie und Freunde in der Heimat geblieben.“ Trotzdem hat Sabrina die Gegend liebgewonnen:

Ich find‘s wirklich sehr schön. Die frische Luft, spazieren und wandern in den Bergen. Auch die Stadt Salzburg bietet so viele Möglichkeiten. Mittlerweile fühle ich mich im SalzburgerLand zu Hause.

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