Die dichten Nebelschwaden erschweren die Sicht auf das umliegende Panorama. Jesper Palermo und Kenneth Nguyen befinden sich mitten in den Hohen Tauern an den Kaprun Hochgebirgsstauseen. Die Luft ist kühl, es nieselt ein wenig – aber vor allem riecht es nach Herbst. Die ganze Region Zell am See-Kaprun ist Anfang September in ein Nebelkleid getaucht und hat die dänischen Fotografen auf geheimnisvolle Art und Weise in Empfang genommen.
Adrenalinkick auf über 2.000 Metern
Jesper und Kenneth waren letzten Winter zum Skifahren, Snowboarden und Paragliden in der Region und haben Zell am See und Kaprun mit dicker Schneeschicht kennengelernt. Nun führt die erste Station zum Klettersteig MoBo 107 an den Kaprun Hochgebirgsstauseen. Bei der Auffahrt zum Startpunkt kommt dann aber doch leichte Nervosität auf. Klettern bei Nebel? Am weltweit höchstgelegenen Klettersteig an einer Staumauer? Auf jeden Fall eine Herausforderung. Kletterguide Markus begrüßt die beiden Fotografen und gibt ihnen einen Crashkurs in Sachen Kletterausrüstung, Sicherung und Technik. Jesper schlüpft in den Klettergurt, Markus schnallt die Karabiner an. Kenneth befestigt seine Go Pro am Helm und dann sind beide startbereit. Spätestens jetzt ist klar, dass es für Fotografen eigentlich kein schlechtes Wetter gibt. Und schon gar nicht für Actionfans wie Jesper und Kenneth. An der Staumauer erklimmen sie step by step einige Höhenmeter durch die Nebelwand und finden zwischendurch immer wieder Zeit und Nerven, um Fotos von dort oben aus zu machen.
Als wir in Zell am See-Kaprun angekommen sind, ging es gleich zum Klettern an diesen riesigen Damm. Es war ein bisschen einschüchternd, aber hat großen Spaß gemacht. – Kenneth
Hochalpine Eindrücke am Kitzsteinhorn
Das Kitzsteinhorn kennen Jesper und Kenneth bereits von ihrem Besuch im Winter. Beim letzten Mal war ihnen der Wettergott wohlgesonnen und der Gletscher von einer glitzernden Schneeschicht überzogen. Im Herbst ist das Kitzsteinhorn idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und hochalpine Touren. Für die beiden Dänen ist die Auffahrt auf über 3.000 Meter ein Fixpunkt bei einem Besuch in Zell am See-Kaprun. Obwohl ihnen die Sicht auf das Tal und die umliegende Bergwelt dieses Mal verwehrt bleibt, sind sie beeindruckt von der Mystik am „Top of Salzburg“.
Am Kitzsteinhorn haben wir zum ersten Mal in diesem Jahr Schnee gesehen. Das war wirklich cool. – Jesper
Buntes Treiben in der Sigmund-Thun-Klamm
Die Sigmund-Thun-Klamm in Kaprun ist nach und nach in den letzten Jahrtausenden entstanden, indem sich die Kapruner Ache durch Kalkschiefer gebohrt und dabei senkrechte Wände gemeißelt hat. Heute kann man über Brücken und Holzstege das brausende Wasser und die schimmernden Steinwände bewundern. Jesper und Kenneth besuchen die Klamm dieses Mal jedoch abends, um die Fels- und Wasserformationen von ihrer bunten Seite kennenzulernen. Bis in den Spätsommer hinein wird die Sigmund-Thun-Klamm in den Abendstunden magisch beleuchtet – eine besondere Gelegenheit für die Fotografen, die farbigen Lichter und die Stimmung einzufangen.